FRANKFURT (dpa-AFX) - Erneut kräftige Verluste an den US-Börsen und ein Ausverkauf an der japanischen Börsen haben am Montag weiteren Druck auf den deutschen Aktienmarkt gebracht. Zudem bekam der Boom rund um Künstliche Intelligenz weitere Risse. Die Nervosität der Anleger ist wieder ähnlich hoch wie zuletzt in der Corona-Krise, hieß es am Markt mit Blick auf die Schwankungsbreite der Kurse.
Der deutsche Leitindex sackte zur Mittagszeit um 2,34 Prozent auf 17.248,07 Punkte ab und ist damit nun zurück auf dem tiefsten Stand seit Februar. In seiner Talfahrt durchbrach der Dax
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets sieht die Nerven der Anleger arg strapaziert. Der um 12 Prozent abgesackte japanische Leitindex Nikkei 225 gebe zu denken. Der Nahost-Konflikt eskaliere. "Ein Angriff Irans auf Israel (...) scheint nur noch eine Frage der Zeit." Zugleich sei in den USA die Arbeitslosenquote auf den höchsten Stand seit drei Jahren gestiegen. "Die Notenbank Fed hat zu lange an den hohen Zinsen festgehalten, die Wirtschaft droht in eine Rezession abzurutschen."
An den asiatischen Börsen litten Technologiewerte vor allem unter einem Bericht, dem zufolge das KI-Zugpferd Nvidia
Die Furcht vor einer Rezession in den Vereinigten Staaten trifft hierzulande auch die Aktien unterhalb des Dax. Der MDax
Im Dax gab es zur Mittagszeit nur Verlierer. Auch Infineon
Einen Kurseinbruch von mehr als 18 Prozent erlitten am MDax-Ende die Papiere von United Internet
Im schwachen Marktumfeld half auch nicht, dass Analysten wie Usman Ghazi von der Berenberg Bank die Gemüter zu beruhigen versuchte. "Die Gewinnwarnung von 1&1 vom Freitagabend und die Zahlen zum zweiten Quartal sehen schlimmer aus als sie sind", urteilte er. Denn zeitliche Effekte spielten eine wesentliche Rolle und zeitliche Effekte spielten eine wesentliche Rolle und relativierten die heruntergeschraubte Prognose für das operative Jahresergebnis deutlich.
Aurubis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx