FRANKFURT (dpa-AFX) - Getrennte Wege sind am Dienstag die Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius und der Dialyse-Tochter FMC gegangen. Die Aktionäre von FMC konnten sich über ein Kursplus von gut einem Prozent auf mehr als 59 Euro freuen. Die Anleger straften die Fresenius-Aktien hingegen ab mit einem Verlust von siebeneinhalb Prozent auf knapp 34 Euro. Sie waren abgeschlagenes Schlusslicht in einem nachgebenden Dax .

Fresenius stellt für 2022 währungsbereinigt einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Das Konzernergebnis soll im neuen Jahr unter Ausklammerung von Wechselkurseffekten und ohne die Beiträge der Tochter FMC im niedrigen einstelligen Prozentbereich anziehen.

Angesichts eines starken Schlussquartals 2021 enttäusche der Ausblick von Fresenius, kommentierte Analyst Daniel Grigat vom Investmenthaus Stifel. Denn mit der Prognose für das Nettoergebnis 2022 liege das Unternehmen um sechs Prozent unter der Markterwartung und um vier Prozent unter seiner Annahme. Auch gebe es kaum Hinweise auf eine Restrukturierung des Konglomerats.

Für das Segment Kabi rechnet Fresenius 2022 mit einem Rückgang des währungsbereinigten operativen Ergebnisses (Ebit) im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Dieses Ziel nannte Grigat ebenfalls "enttäuschend". Kabi bietet Medikamente zur Infusion, Transfusion und klinischen Ernährung an. Hier nehme der Druck auf die Preise zu, merkte der Experte an.

Die Resultate der Tochter FMC nannte Analyst Guy Bettschart von der Bank Julius Bär dagegen "recht ermutigend" angesichts zahlreicher Unwägbarkeiten in den vergangenen Wochen. Er hob vor allem den jüngsten Rückgang der Covid-19-bedingten Übersterblichkeit unter den Patienten im Schlussquartal hervor.

"Personalengpässe werden voraussichtlich keine nennenswerten Unterbrechungen in Produktion, Vertrieb und Dialysebetrieb verursachen", stellte FMC mit Blick auf das laufende Jahr in Aussicht. Das sei eine besonders gute Nachricht, so Bettschart. Nachrichten über eine hohe Übersterblichkeit unter den Patienten wegen Covid-19 auf dem wichtigen US-Markt hatten den Aktienkurs im vergangenen Jahr immer wieder belastet.

Sollte der Fresenius-Kurs deutlicher unter die Marke von 33 Euro fallen, so wäre das der niedrigste Stand seit Ende 2020. Vom jüngsten Hoch im August vergangenen Jahres bei knapp 48 Euro haben die Papiere mittlerweile fast 30 Prozent eingebüßt. Die Verluste von FMC seit dem Hoch im Juli 2021 sind deutlich geringer. Die Anteile fanden Ende vergangenen Jahres bei gut 52 Euro einen Halt und erholten sich anschließend wieder./bek/tav/mis

Quelle: dpa-Afx