FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Rekordrally der drei bekanntesten deutschen Rüstungsaktien geht auch zum Auftakt in den Juni weiter. Der anhaltende Ukraine-Krieg sorgt dafür, dass das Interesse der Anleger an Rheinmetall
Bei Rheinmetall nähert sich der Kurs, der sich in diesem Jahr schon mehr als verdreifacht hat, mit großen Schritten der 2.000-Euro-Marke. Bis zu 1944 Euro wurden am Montag in der Spitze gezahlt. Die Aktie hat in Kriegszeiten schon vor zwei Jahren den Dax-Aufstieg
Noch größere Kursgewinne waren am Montag im MDax
Ein spektakulärer Schlag der Ukraine gegen Russlands strategische Bomberflotte hat die Karten für eine weitere Verhandlungsrunde in Istanbul neu gemischt. Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte nach eigenen Angaben viele kleine Drohnen nach Russland geschmuggelt und sie dort von Lastwagen aus in der Nähe russischer Militärflugplätze angreifen lassen. Von den russischen Bombern, die Marschflugkörper absetzen können, soll gut ein Drittel getroffen worden sein.
"Unserer Einschätzung nach werden die Ereignisse dieses Wochenendes kaum die Voraussetzungen für einen dauerhaften Waffenstillstand in der Ukraine schaffen", schrieb am Morgen die Expertin Chloe Lemarie vom Analysehaus Jefferies. Die Angriffe ereigneten sich, während Unterhändler in die Türkei reisen, um die Friedensgespräche fortzusetzen. Die Gesprächsrunde in Istanbul ist die zweite seit Mitte Mai.
Der JPMorgan-Analyst David Perry rechnet in den kommenden fünf Jahren mit einer außerordentlich starken Geschäftsentwicklung bei Unternehmen aus dem Rüstungsbereich und dies vor allem in Deutschland. Am Montag passte er den Bewertungsmaßstab für Hensoldt auf das bei Renk und Rheinmetall schon berücksichtigte Niveau an und zog dabei auch mit seiner Empfehlung auf "Overweight" gleich.
Auch für die britischen Branchenwerte BAE Systems
Perry grenzte die Briten in seiner Studie aber noch etwas von den deutschen Konzernen ab, für die sein Bewertungsmaßstab noch höher liege. "Dies spiegelt wider, dass Deutschland seine Verteidigungsausgaben viel schneller und deutlicher erhöhen muss, da das Land von 1990 bis 2020 chronisch zu wenig in die Verteidigung investiert hat", so Perry. Deutschland habe zudem eine deutlich geringere Staatsverschuldung als Großbritannien und könne seine Ausgaben dynamischer erhöhen./tih/ag/stk
Quelle: dpa-Afx