DUISBURG (dpa-AFX) - Bekommt die jüngere Zielgruppe wieder mehr Lust aufs eigene Auto? Diese Entwicklung könnten Daten nahelegen, die der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer ausgewertet hat. Laut einer aktuellen Analyse auf Basis der privaten deutschen Pkw-Neuzulassungen sank das Durchschnittsalter der Käuferinnen und Käufer zuletzt leicht. Mittelfristig scheint es sich zudem auf einem gewissen Niveau stabilisiert zu haben, seit 2015 gab es keinen weiteren Anstieg.
Während sich das Kundenalter im Neuwagengeschäft in den zwei Jahrzehnten davor noch deutlich von 46,1 Jahren auf 52,7 Jahre erhöhte, pendelte es sich anschließend ein. Vom bisherigen Höchstwert von 52,7 Jahren, der auch 2020 noch einmal erreicht wurde, ging es in den ersten fünf Monaten 2021 außerdem auf 52,4 Jahre etwas abwärts.
Der Trend ist vielleicht vorläufig, die absolute Altersverringerung gering. Dudenhöffer schätzt aber: Der "Methusalem-Effekt, die schleichende Veralterung der Autokäufer", könnte gestoppt sein. Und das gelte möglicherweise unabhängig von der Corona-Krise, die viele Menschen wegen der Ansteckungsrisiken Busse und Bahnen meiden ließ.
Ins Gesamtbild passt der Erhebung zufolge auch, dass der Anteil der Kundinnen und Kunden in der Gruppe der 30- bis 44-Jährigen zwischen 2015 und 2020 von 19,3 auf 20,8 Prozent geringfügig zulegte. Von Januar bis Mai dieses Jahres folgte ein kleiner Sprung auf 22,1 Prozent. Auch Frauen entschieden sich relativ oft für einen Neuwagen, hieß es. Ihr Durchschnittsalter bei der Zulassung ist geringer als das der Männer - und in jüngeren Gruppen sind sie stärker vertreten.
Betrachtet man die auf die Straße gekommenen Gebrauchtwagen, bleibt die Tendenz einer insgesamt größeren Nutzung durch etwas jüngere Menschen bestehen. Von einer ungetrübten Auto-Freude der ganz Jungen kann aber kaum die Rede sein: Ein gebrauchtes Auto legte man sich in Deutschland zuletzt im Durchschnittsalter von 44,9 Jahren zu. Auch in unteren Altersgruppen gebe es hier jedoch zunehmende Anteile./jap/DP/zb
Quelle: dpa-Afx