SCHARM EL SCHEICH (dpa-AFX) - Der Chef des Ölkonzerns BP, Bernard Looney, ist einem Bericht zufolge als Teil einer Delegation des globalen Südens auf dem Weltklimagipfel COP27 gewesen. Looney und vier weitere BP-Mitarbeiter hätten als Delegierte des westafrikanischen Staates Mauretanien an dem noch andauernden Treffen im ägyptischen Scharm el Scheich teilgenommen, berichtete die BBC am Freitag. Die Sahelzone, zu der Mauretanien gehört, ist besonders stark vom Klimawandel betroffen, ein Großteil der Menschen lebt in Armut.
BP bestätigte der BBC, von Mauretanien zu einer Zeremonie eingeladen worden zu sein, bei der eine Einigung unterschrieben werden sollte. Dabei ging es um die Erschließung von Anlagen zur Gewinnung grünen Wasserstoffs in dem Land. Mittlerweile sei man wieder abgereist.
Der Einfluss von Öl- und Gaslobbyisten auf der Weltklimakonferenz hat einer Auswertung der Organisation Global Witness und des Corporate Europe Observatory zufolge deutlich zugenommen. Demnach sind diesmal 636 Lobbyisten für Öl, Gas und Kohle registriert - 25 Prozent mehr als bei dem Treffen vergangenes Jahr in Schottland. Damit sei die fossile Industrie in Scharm el Scheich stärker vertreten als die zehn am meisten von der drohenden Klimakatastrophe betroffenen Staaten. Alice Harrison von Global Witness bezeichnete es als "bizarr", dass die BP-Vertreter als Teil der mauretanischen Delegation anreisten./swe/DP/mis
Quelle: dpa-Afx