FRANKFURT (dpa-AFX) - Der in der Corona-Krise geschaffene deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) hat das Jahr 2022 mit Verlust abgeschlossen. 26,3 Millionen Euro Minus standen Ende Dezember in der Bilanz, wie die Finanzagentur des Bundes am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Fonds 104,1 Millionen Euro Gewinn verbucht, im ersten Jahr seines Bestehens 2020 stand ein Minus von 25,9 Millionen Euro in der Jahresbilanz.

Während sich der Verkauf von Aktien der zwischenzeitlich mit Milliardensummen gestützten Fluggesellschaft Lufthansa im vergangenen Jahr positiv niederschlug, schmälerten doppelt so hohe Abschreibungen auf Finanzanlagen wie ein Jahr zuvor das Ergebnis.

Der Fonds war kurz nach Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 von der Bundesregierung eingerichtet worden, um in einem Gesamtrahmen von ursprünglich bis zu 600 Milliarden Euro großen Unternehmen direkt zu helfen, die wegen der Corona-Krise in Not gerieten. Im Rahmen der Verlängerung des WSF wurde der Gesamtumfang zum 1. Januar 2022 auf 250 Milliarden Euro angepasst. Unter anderem die Lufthansa und der Reisekonzern Tui bekamen Hilfen aus diesem Topf.

Ursprünglich war der WSF bis Ende 2021 befristet, nach einer Verlängerung konnte der Fonds aber noch bis zum 30. Juni 2022 Stabilisierungsmaßnahmen gewähren. Insgesamt wurde den Angaben zufolge 25 Unternehmen Hilfsgelder im Volumen von gut 9,6 Milliarden Euro zugesagt. Ausgezahlt wurden davon bis zum Ende vergangenen Jahres 6,4 Milliarden Euro, wovon 3,8 Milliarden Euro bis zum Bilanzstichtag zurückgezahlt wurden. Neben direkten und indirekten Beteiligungen gehört besonders die Refinanzierung von Krediten über die staatliche Förderbank KfW zu den Instrumenten des Fonds./ben/DP/jha

Quelle: dpa-Afx