FRANKFURT (dpa-AFX) - An einem weiteren Handelstag mit politischem Einfluss hält sich der Dax über 19.000 Punkten. Am Vortag war der Handel geprägt von der Rückkehr Donald Trumps als US-Präsident und nun müssen die Anleger in Deutschland das Aus der Ampel-Koalition verkraften. Sie tun dies unaufgeregt, denn der deutsche Leitindex wird zwei Stunden vor dem Auftakt vom Broker IG 0,3 Prozent höher auf 19.099 Punkte taxiert.

Nach einem erbitterten Richtungsstreit vor allem über den künftigen Kurs in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik kündigte Kanzler Olaf Scholz (SPD) am späten Vorabend an, Finanzminister Christian Lindner (FDP) aus dem Kabinett zu entlassen. Die FDP zog daraufhin alle Minister aus dem Dreier-Regierungsbündnis ab.

Nach diesem Bruch können sich Wählerinnen und Wähler auf vorgezogene Neuwahlen einstellen. Laut Thomas Gitzel von der VP Bank sind diese "in Anbetracht der grundlegenden Differenzen unter den Koalitionären eine gute Option für das wirtschaftlich angeschlagene Deutschland". Gerade in Anbetracht des Machtwechsels im Weißen Haus sei es von entscheidender Bedeutung, dass Deutschland mit einer stabilen Regierung aufwarten kann.

Trumps Wahlsieg hatte am Vortag eine Rally an den US-Börsen ausgelöst, während er dem Dax letztlich klare Verluste beschert hatte. Am Donnerstag gilt es nun einmal mehr viele Unternehmensberichte zu verarbeiten, darunter jene der Dax-Werte Heidelberg Materials , Daimler Truck , Munich Re und Rheinmetall .

In den USA wartet ansonsten später noch der nächste Zinsentscheid auf die Anleger. "Es gibt gute Argumente dafür, dass die Fed erst einmal vorsichtig vorgehen wird und keine weiteren großen Schritte über 25 Basispunkte hinaus erwägt", schrieb am Morgen die Expertin Antje Praefcke von der Commerzbank./tih/stk

Quelle: dpa-Afx