FRANKFURT (dpa-AFX) - Einen Vorsteuergewinn für 2020 hatte der Deutsche-Bank-Vorstand fest im Visier. Nun könnte es bei Deutschlands größtem Geldhaus in der Corona-Krise sogar unter dem Strich für schwarze Zahlen gereicht haben. Es wäre nach fünf Verlustjahren in Folge der erste Überschuss in einem Gesamtjahr für den Dax -Konzern. Die Bilanz für das Jahr 2020 legt das Frankfurter Institut an diesem Donnerstag (7.00 Uhr) vor.

Analysten gehen im Schnitt davon aus, dass für das Gesamtjahr 2020 vor Steuern ein Plus von gut 800 Millionen Euro in den Büchern der Deutschen Bank stehen wird. Nach Steuern könnten es 245 Millionen Euro sein. Davon müssen aber unter anderem noch Zinszahlungen an die Inhaber bestimmter Anleihen abgezogen werden, so dass auf die Aktionäre der Bank ein Gewinn von 84 Millionen Euro entfallen würde.

Im Jahr zuvor hatte der im Sommer 2019 eingeleitete Konzernumbau, der unter anderem mit dem Abbau Tausender Stellen verbunden ist, tiefe Löcher in die Bilanz gerissen. Unter dem Strich stand ein Minus von gut 5,7 Milliarden Euro. Konzernchef Christian Sewing hat unter anderem das lange verlustreiche Geschäft der Investmentbank gestutzt.

Und das Management steht weiter auf der Kostenbremse: Das Netz eigener Filialen in Deutschland soll um gut 100 Standorte auf 400 verkleinert werden, zudem will die Deutsche Bank nach positiven Erfahrungen mit Homeoffice und Videokonferenzen in der Pandemie bei Büros und Reisen sparen./ben/DP/fba

Quelle: dpa-Afx