FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag zu Beginn eines ereignisreichen Tags deutlich über der Marke von 1,10 US-Dollar gehalten. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1060 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0993 Dollar festgesetzt.

Der Euro hatte sich am Mittwoch deutlich von seinen herben Verlusten seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine erholen können. Hintergrund der Erholung sind aufkommende Hoffnungen auf eine vorsichtige Annäherung der Kriegsparteien. An diesem Donnerstag treffen sich die Außenminister Russlands und der Ukraine, Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba, in der Türkei. Vermitteln will der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

Neben dem Vermittlungsversuch steht im Euroraum die Geldpolitik im Mittelpunkt. Die EZB entscheidet in ihrer Ratssitzung über ihren Kurs. Sie steht vor einer Gratwanderung: Einerseits muss sie die hohe und steigende Inflation bekämpfen. Andererseits muss sie aufpassen, das absehbar schwächere Wachstum nicht noch zusätzlich durch eine zu straffe Geldpolitik zu belasten.

In den USA richten sich die Blicke auf neue Inflationsdaten. Sie setzen neben dem Ukraine-Krieg den Ton für die Zinssitzung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. Der Inflationstrend ähnelt der Entwicklung in Europa, weshalb von der Fed eine erste Zinsanhebung in der Corona-Pandemie erwartet wird./bgf/jha/

Quelle: dpa-Afx