FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Zu Wochenbeginn liegt der Fokus auf Inflationsdaten. In Spanien hat sich der bereits starke Preisauftrieb im Mai überraschend etwas beschleunigt. Auch hierzulande nahm die Teuerung in den viel beachteten Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen weiter zu. Daten für Deutschland werden am frühen Nachmittag erwartet.
Laut Claus Vistesen, Chefvolkswirt für die Eurozone beim Analysehaus Pantheon Macroeconomics, deuten die Daten aus den Bundesländern darauf hin, dass die Inflation in Deutschland insgesamt im Mai stärker angezogen hat als bislang von Analysten erwartet. Sie rechnen aktuell mit einem Anstieg der Teuerung auf 8,1 Prozent nach 7,8 Prozent im April. Zudem sprechen die Daten Vistesen zufolge dafür, dass bei der nächsten Zinssitzung der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche die Befürworter einer strikteren Geldpolitik den Ton angeben dürften.
Angesichts der hohen Inflation im Euroraum stellte EZB-Präsidentin Christine Lagarde zuletzt nach langem Zögern bis zum Spätsommer ein Ende der negativen Leitzinsen in Aussicht. Andere Notenbanken wie etwa die US-Notenbank Fed oder die Bank of England haben ihre Leitzinsen unterdessen bereits deutlich erhöht.
EZB-Chefvolkswirt Philip R. Lane dämpfte Hoffnungen auf ein noch schnelleres Ende des negativen Einlagensatzes von derzeit minus 0,5 Prozent im Euroraum. Forderungen nach einer größeren Zinserhöhung auf der nächsten Sitzung würden zwar diskutiert, sagte Lane. Aber "unsere derzeitige Einschätzung der Lage, bei der wir davon ausgehen, dass die mittelfristigen Inflationsaussichten mit unserem Zwei-Prozent-Ziel übereinstimmen, spricht für ein schrittweises Vorgehen bei der Normalisierung."/la/jsl/jha/
Quelle: dpa-Afx