NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro war im europäischen Nachmittagshandel zeitweise unter Druck geraten, nachdem der Dollar zu allen wichtigen Währungen zugelegt hatte. Die Gemeinschaftswährung sank kurzzeitig bis auf 1,0732 Dollar, sie erholte sich aber rasch wieder. Im Verlauf sorgte eine sich aufhellende Stimmung der US-Verbraucher für eine Gegenbewegung. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima erreichte den höchsten Wert seit Mitte 2021.
In den USA waren die Erzeugerpreise im Januar stärker gestiegen als erwartet. Diese wirken sich auch auf die Verbraucherpreise aus. Die Daten sprechen daher dafür, dass eine Zinssenkung in den USA eher später kommen wird. Beobachter erwarten angesichts der zuletzt ansonsten rückläufigen Inflation im weiteren Jahresverlauf Zinssenkungen. Niedrigere Zinsen belasten tendenziell eine Währung.
Widersprüchliche Aussagen zur künftigen Geldpolitik kamen aus der EZB. Der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau warnte davor, dass man die Zinsen auch zu spät senken könne. Dabei ist seiner Einschätzung nach das Risiko, zu spät zu handeln, "mindestens" so groß wie verfrüht zu handeln. Vor einer zu frühen Lockerung warnte hingegen EZB-Direktorin Isabel Schnabel. Die Ausrichtung der Notenbank müsse straff bleiben, bis man zuversichtlich sein könne, dass die Inflation nachhaltig auf das Ziel von zwei Prozent falle.
Aufgrund der zuletzt rückläufigen Inflation werden von der EZB in diesem Jahr Zinssenkungen erwartet. Zeitpunkte und Ausmaß sind aber ungewiss. Fachleute rechnen mit einer ersten Zinssenkung im Euroraum gegen Mitte des Jahres./jsl/bgf/nas/tih/he
Quelle: dpa-Afx