FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro bleibt insbesondere gegenüber dem Dollar deutlich unter Druck. Vor allem die Furcht vor künftig ausbleibenden Erdgaslieferungen aus Russland belastet den Euro. Eine Energiekrise könnte die Wirtschaft der Eurozone im Winter in eine Rezession treiben. "Wir müssen uns auf weitere Unterbrechungen der Gasversorgung aus Russland vorbereiten, sogar auf eine vollständige Beendigung", warnte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Schon jetzt seien zwölf Mitgliedstaaten direkt von einem partiellen oder vollständigen Ausfall der Gasversorgung aus Russland betroffen.
"Auf jeden Fall haben die Rohstoff- und Devisenmärkte in den letzten Tagen zunehmend das Szenario einer Gaskrise eingepreist", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. "Der deutliche Anstieg der europäischen Gaspreise ist dafür hinreichender Beleg." Die USA sind hingegen nicht vom russischen Erdgas abhängig.
Zuvor wurde der Euro durch die zurückhaltende Geldpolitik der EZB beim Kampf gegen die Inflation belastet. Sie hat eine Leitzinsanhebung für den Juli um 0,25 Prozentpunkte in Aussicht gestellt. Die US-Notenbank Fed hat im laufenden Jahr den Leitzins hingegen bereits um insgesamt 1,50 Prozentpunkte angehoben.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85676 (0,85845) britische Pfund, 137,71 (139,77) japanische Yen und 0,9896 (0,9932) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1751 Dollar gehandelt. Das waren 14 Dollar weniger als am Vortag./jsl/jha/
Quelle: dpa-Afx