FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro steht unter Druck, weil der Zinsunterschied zwischen der Eurozone und den USA wachsen dürfte. Während die EZB auf eine erste Zinssenkung im Juni zusteuert, scheint die US-Zentralbank Fed mit einer Lockerung ihrer straffen Geldpolitik noch abwarten zu wollen. Ausschlaggebend ist die höhere und zähe Inflation in den USA sowie die robustere Verfassung der dortigen Konjunktur. Höhere Zinsen kommen einer Währung meist zugute, in diesem Fall dem Dollar.
Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten bestätigten das Bild einer hartnäckigen Inflation in den Vereinigten Staaten. So sind April die Inflationserwartungen der US-Verbraucher laut einer Umfrage der Universität von Michigan gestiegen. Zudem haben die Einfuhrpreise im Februar deutlicher als erwartet zugelegt.
"Wenn die Konjunkturunterschiede zwischen Europa und den USA so groß werden wie gegenwärtig, dann kann auch die Geldpolitik temporär auseinandergehen, wobei sich mittelfristig die europäische Wirtschaft den Kräften der US-Märkte nicht ganz entziehen kann", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. In der Eurozone dürfte nach einer Zinssenkung im Juni laut Kater im Herbst ein weiterer Schritt folgen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85424 (0,85525) britische Pfund, 163,16 (164,18) japanische Yen und 0,9716 (0,9787) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2424 Dollar gehandelt. Das waren 52 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he
Quelle: dpa-Afx