FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstagmorgen vor der EZB-Entscheidung über die künftige Geldpolitik am Nachmittag leicht zugelegt. Zuletzt kostete ein Euro 1,0730 US-Dollar und damit etwas mehr als am Mittwochabend. Die europäische Gemeinschaftswährung pendelt seit rund drei Wochen um die Marke von 1,07 Dollar. Stärkere Bewegung in den Devisenmarkt könnte am Nachmittag die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) bringen. Diese steht vor einer entscheidenden Zinssitzung.

Die europäischen Währungshüter dürfte wegen der hohen Inflation die geldpolitische Wende einleiten. Aller Voraussicht nach wird die Notenbank auf der auswärtigen Sitzung in den Niederlanden das Ende ihrer Netto-Anleihekäufe verkünden. Darüber hinaus wird sie nach Meinung vieler Bankvolkswirte eine erste Zinsanhebung für die folgende Sitzung im Juli signalisieren. Es wäre die erste Zinsstraffung seit mehr als einem Jahrzehnt.

Die grundsätzliche Linie der Notenbank hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde bereits im Mai vorgegeben. In einem Blog-Beitrag auf der EZB-Internetseite legte die Französin dar, dass die Käufe neuer Wertpapiere "sehr früh" im dritten Quartal enden sollen. Danach solle relativ zügig eine erste Zinsanhebung folgen. Ende des dritten Quartals schließlich dürfte die Epoche negativer Leitzinsen Geschichte sein./zb/ag

Quelle: dpa-Afx