FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro hat sich seit Wochenbeginn etwas von seinen herben Verlusten in den vergangenen Wochen erholt. Vor wenigen Tagen hatte die Gemeinschaftswährung mit 1,0350 Dollar einen fünfjährigen Tiefstand markiert. Wesentlicher Grund ist der aufwertende Dollar, der seit längerem von den jüngsten Zinserhöhungen und der Aussicht auf weiter deutlich steigende Leitzinsen profitiert.
Rückenwind von steigenden Zinserwartungen erhält nun allerdings auch der Euro. An den Geldmärkten wurde am Dienstag mit Zinsanhebungen durch die EZB um insgesamt einen Prozentpunkt in diesem Jahr gerechnet. Die Erwartungen sind in den vergangenen Wochen Zug um Zug gestiegen. Hintergrund ist die hohe Inflation, die viel höher liegt als das Inflationsziel der EZB.
Konjunkturdaten aus der Eurozone überraschten unterdessen positiv. So sind die 19 Euroländer im ersten Quartal etwas stärker gewachsen als bisher bekannt. Für den Jahresverlauf sind Analysten jedoch wenig zuversichtlich. Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs dürften die europäische Wirtschaft besonders belasten.
Noch deutlicher als der Euro stieg am Dienstag das britische Pfund. Gegenüber dem Dollar legte das Pfund um mehr als ein Prozent zu. Analysten verwiesen auf neue Daten vom britischen Arbeitsmarkt, die abermals robust ausfielen und weitere Zinsanhebungen durch die Bank of England wahrscheinlich machen. Die Währungshüter haben ihren Leitzins seit vergangenen Herbst schon viermal angehoben und sind unter den großen Notenbanken damit Vorreiter.
Am Nachmittag dürften Anleger vor allem Umsatzzahlen aus dem US-Einzelhandel unter die Lupe nehmen. Die Zahlen gelten als Richtschnur für die Stärke des privaten Verbrauchs, der für die US-Wirtschaft eine wichtige Rolle spielt. Daneben äußern sich einige hochrangige Vertreter aus den großen Notenbanken./bgf/jsl/jha/
Quelle: dpa-Afx