FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch einen guten Teil seiner Verluste der vergangenen Tage wettgemacht. Am späten Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung mit 1,1820 US-Dollar. Im Tagestief hatte der Euro rund einen halben Cent weniger gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1773 (Dienstag: 1,1785) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8494 (0,8485) Euro.

Auftrieb erhielt der Euro zur Wochenmitte von zwei Seiten. Zum einen sorgte die bessere Stimmung an den Aktienmärkten für eine geringere Nachfrage nach Dollar. Die US-Währung gilt als eine Art Weltreservewährung, die in unsicheren Zeiten häufig gesucht wird. Wird die Marktstimmung besser, führt das im Gegenzug oft zu Dollar-Verlusten. Neben dem Euro profitierten auch andere Währungen von der Dollar-Schwäche, darunter der australische und der neuseeländische Dollar.

Zusätzlicher Schub kam seitens der Geldpolitik: Offenbar bewerten einige ranghohe Notenbanker in der EZB die konjunkturellen Aussichten trotz Corona-Krise nicht mehr ganz so trübe, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus den Reihen der Notenbank erfahren haben will. Es sei sogar denkbar, dass die EZB ihr Krisenanleiheprogramm PEPP nicht mehr aufstocken müsse. Hingegen erwarten gegenwärtig viele Analysten, dass das 1,35 Billionen Euro schwere Programm zum Jahresende hin nochmal vergrößert wird.

Die EZB gibt am Donnerstag nach ihrer regulären Zinssitzung ihre Entscheidungen bekannt. Es wird mit keinen größeren Weichenstellungen gerechnet. Allerdings könnten Hinweise auf mögliche Änderungen in der Zukunft fallen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91213 (0,90453) britische Pfund, 125,05 (125,20) japanische Yen und 1,0806 (1,0820) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1944 Dollar gehandelt. Das waren etwa 12 Dollar mehr als am Vortag./bgf/jsl/jha/

Quelle: dpa-Afx