FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag deutlich über 1,07 US-Dollar behauptet. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0743 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch etwas tiefer auf 1,0692 Dollar festgesetzt.

Am Freitag richten sich die Blicke der Marktteilnehmer auf den US-Arbeitsmarkt. Die Regierung gibt am Nachmittag ihre monatlichen Jobzahlen bekannt. An den Finanzmärkten hat die Bedeutung der Daten etwas abgenommen, da die Beschäftigung hoch ist und sich die US-Notenbank daher auf den Kampf gegen die hohe Inflation konzentrieren kann.

Große Relevanz hat gleichwohl die ebenfalls im Arbeitsmarktbericht auftauchende Lohnentwicklung, da sie auf die Teuerungsrate einwirkt. Die hohe Inflation in den USA hat sich im April zwar abgeschwächt, allerdings nur leicht. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,3 Prozent. Die US-Notenbank strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Die Fed hatte zuletzt im Mai den Leitzins um einen halben Prozentpunkt angehoben. Notenbankvertreter machten klar, dass auf den nächsten Sitzungen weitere größere Zinsschritte folgen dürften.

Alles in allem dürften der Arbeitsmarktbericht für Mai und der ebenfalls am Nachmittag anstehende ISM-Einkaufsmangerindex für das nicht verarbeitende Gewerbe in den USA die Zinserwartungen an die Fed wohl nicht in Frage stellen, schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen. Denn der Bericht des Arbeitsmarktdienstleisters ADP habe bereits am Donnerstag auf eine zwar verlangsamte, aber dennoch solide Beschäftigungsentwicklung hingedeutet. Zudem seien die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weiterhin mit einer niedrigen Arbeitslosenquote kompatibel./la/jsl/stk

Quelle: dpa-Afx