FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die Kursbewegungen zwischen Euro und Dollar fielen am Vormittag gering aus. Konjunkturdaten aus Deutschland bestätigten das schwache Bild, das die Industrie seit Monaten abgibt. Die Produktion ging im Oktober das fünfte Mal in Folge zurück. "Die Misere der deutschen Industrieproduktion setzt sich fort", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Die Betriebe leiden seit längerem unter der schwachen Weltwirtschaft und den immer noch erhöhten Energie- und Rohstoffpreisen.
Deutlich nach oben ging es für den japanischen Yen. Zu Dollar und Euro betrugen die Kursgewinne am Mittag jeweils 1,5 Prozent. Auslöser waren Bemerkungen aus der japanischen Notenbank. Notenbankchef Kazuo Ueda sagte am Donnerstag vor dem Parlament, ab dem Jahreswechsel werde der Umgang mit der Geldpolitik schwieriger werden. Nur einen Tag zuvor hatte sich Vizechef Ryozo Himino Gedanken über die Folgen eines Abschieds von den jahrelangen Negativzinsen gemacht. Darüber hinaus wurde ein Besuch von Notenbankchef Ueda bei Regierungschef Fumio Kishida bekannt, bei dem es um geldpolitische Belange ging.
Die Geldpolitik der japanischen Zentralbank ist seit längerem viel lockerer als die Ausrichtung anderer großer Notenbanken. Der Yen steht deshalb an den Finanzmärkten beständig unter Druck.
Der Schweizer Franken stieg zum Euro auf den höchsten Stand, seit sich die Schweizer Notenbank SNB im Jahr 2015 von der selbst festgelegten Obergrenze des Frankenkurses verabschiedet hatte. Im Gegenzug fiel der Eurokurs am Donnerstag bis auf 0,94 Franken. Analysten erklärten die Entwicklung mit den Zinserwartungen an die EZB, von der an den Märkten gegenwärtig Zinssenkungen von insgesamt 1,25 Prozentpunkten für 2024 erwartet werden. Von der SNB werden perspektivisch zwar auch Lockerungen erwartet, allerdings nicht in diesem Ausmaß./bgf/jsl/stk
Quelle: dpa-Afx