FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Am Nachmittag hatte die EZB wie allgemein erwartet den Leitzins zur Eindämmung der hohen Inflation deutlich um 0,50 Prozentpunkt auf 3,0 Prozent angehoben. Außerdem machten die Währungshüter klar, dass im März ein weiterer Zinsschritt von 0,50 Prozentpunkte erfolgen wird.
Trotz der Aussicht auf weiter steigende Zinsen geriet der Kurs des Euro unter Druck. Christian Lips, Chefvolkswirt der NordLB, verwies auf Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Diese hatte im Anschluss an die Zinsentscheidung gesagt, dass alle zukünftigen Entscheidungen datenabhängig seien. Lagarde bekräftigte, dass die Inflation zwar weiter "viel zu hoch" sei, die Risiken für die weitere Inflationsentwicklung aber mittlerweile ausgeglichener seien. Nach Einschätzung des Analysten Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets deuten die Aussagen darauf hin, dass die Zeit der Zinserhöhungen dem Ende zugeht.
Marktbeobachter zogen zudem Parallelen zur Marktreaktion nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend. Hier hatten die Währungshüter nach der Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte ebenfalls weiter steigende Zinsen signalisiert. Dennoch war der US-Dollar am Mittwochabend kräftig gesunken. Nach Einschätzung von Analysten ist es den US-Währungshütern nicht gelungen, die Märkte vollends zu überzeugen, dass der Leitzins weiter verlässlich steigen wird.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89289 (0,88413) britische Pfund, 141,12 (141,37) japanische Yen und 0,9992 (0,9980) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1925 Dollar gehandelt und damit etwa 25 Dollar niedriger als am Vortag./jkr/jsl/mis
Quelle: dpa-Afx