NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat die Gewinne zum US-Dollar am Donnerstag im späten US-Devisenhandel noch etwas ausgebaut. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,0844 Dollar bezahlt. Auftrieb bekam der Euro von der Aussicht auf weniger stark steigende Zinsen in den USA. Er stieg erstmals seit neun Monaten über 1,08 US-Dollar auf das höchste Niveau seit April vergangenen Jahres. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0772 (Mittwoch: 1,0747) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9283 (0,9305) Euro gekostet.

Neue Inflationsdaten aus den USA zeigten, dass die Teuerung weiter auf dem Rückzug ist. Die Inflationsrate sank im Dezember den sechsten Monat in Folge auf 6,5 Prozent. Das gibt der amerikanischen Notenbank Fed Spielraum, ihren Kampf gegen die Inflation etwas gelassener zu führen. "Das Thema Inflation verliert an Brisanz und die Fed kann weiter einen Gang zurückschalten", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank die US-Preisdaten.

Der regionale Fed-Chef von Philadelphia, Patrick Harker, sprach sich bereits unmittelbar nach der Veröffentlichung der Preisdaten für kleinere Zinsschritte um 0,25 Prozentpunkte aus. Im vergangenen Jahr hatte die Fed entschieden mit starken Zinsschritten um 0,75 Punkte und zuletzt im Dezember um 0,50 Punkte gegen die hohe Inflation angekämpft. Bereits in den vergangenen Handelstagen hatte die Spekulation auf weniger stark steigende Zinsen die amerikanische Währung unter Druck gesetzt, während der Euro im Gegenzug profitieren konnte./bek/men

Quelle: dpa-Afx