FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat sich am Tag der Deutschen Einheit unter dem Strich nur wenig verändert. Am späten Montagnachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 0,9820 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Morgen. Zwischenzeitliche Verluste macht der Euro wieder wett. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9764 (Freitag: 0,9748) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0241 (1,0258) Euro.
Belastet wurde der Euro am Vormittag zunächst durch die trübe Stimmung an den Finanzmärkten. Profitieren konnte der als Reservewährung geschätzte US-Dollar. Konjunkturdaten aus der Eurozone fielen trübe aus: Die Industriestimmung sank auf den tiefsten Stand seit etwas mehr als zwei Jahren, wie S&P Global mitteilte. Die Kombination aus schrumpfendem Industriesektor und steigendem Inflationsdruck werde die Konjunktursorgen in der Eurozone weiter vergrößern, kommentierte S&P-Chefökonom Chris Williamson.
Am Nachmittag wendete sich das Blatt zugunsten des Euro. Auslöser waren schwache Wirtschaftszahlen aus den USA. Sowohl Umfragewerte aus der Industrie als auch Daten vom ohnehin angezählten Immobilienmarkt enttäuschten die Erwartungen und lasteten auf dem Dollar. Hinzu kam, dass sich die Stimmung an den Finanzmärkten besserte und die US-Währung als Fluchtwährung weniger attraktiv erschienen ließ.
Zulegen konnte zum Wochenstart das britische Pfund. Die Währung des Königreichs profitierte davon, dass die britische Regierung einen Teil ihrer an den Börsen skeptisch beäugten Steuerpläne zurückziehen will. Die Pläne der neuen Regierung unter Premierministerin Liz Truss hatten unter Anlegern große Sorgen über ausufernde Staatsschulden und noch höhere Inflationsraten hervorgerufen und das britische Pfund unter starken Druck gesetzt.
Zu wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87070 (0,88300) britische Pfund, 141,49 (141,01) japanische Yen und 0,9658 (0,9561) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1680 Dollar gehandelt. Das waren knapp 20 Dollar mehr als am Freitag./bgf/he
Quelle: dpa-Afx