NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Dienstag auf den höchsten Stand seit Mai 2018 gestiegen. Im europäischen Nachmittagshandel kletterte er in der Spitze bis auf 1,1966 US-Dollar, zuletzt kam er mit 1,1936 Dollar wieder etwas von diesem Hoch zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1906 (Montag: 1,1853) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8399 (0,8437) Euro.

Der Dollar gab am Dienstag zu allen wichtigen Währungen nach. Fachleute nennen mehrere Gründe für die Schwäche, darunter das mittlerweile auch sehr niedrige Zinsniveau in den USA, den politischen Streit über neue Corona-Hilfen in Washington sowie die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China. Hinzu kommt die Unsicherheit im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl, die im November ansteht.

Auch eine Abwahl von Donald Trump und damit ein Sieg von Joe Biden dürfte den Dollar laut Experten nicht unbedingt stützen. "Bidens Wirtschaftspolitik könnte insbesondere den US-Aktienmärkten nicht schmecken und damit letztlich auch den Dollar unter Druck setzen", schreibt Antje Praefcke, Devisenexpertin bei der Commerzbank. "Es ist wahrscheinlich, dass er entgegen der Politik Trumps die Regulierung in vielen Bereichen der Wirtschaft forciert, die unter Obama in Gang gesetzt wurde." Praefcke erwartet daher, dass der Dollar unabhängig vom Wahlausgang tendenziell unter Druck bleibt./jsl/la/tih

Quelle: dpa-Afx