FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Der Eurokurs nahm ab dem Mittag deutlich an Fahrt auf und legte zu allen wichtigen Währungen zu. Wieder zunehmende Spannungen zwischen den USA und China sorgten für Verunsicherung an den Märkten. Die USA haben die Schließung des chinesischen Konsulat in der texanischen Stadt Houston angeordnet. Von der Entwicklung profitierte jedoch nicht wie sonst oft in Phasen der Unsicherheit nicht der Dollar, sondern der Euro. Offenbar ist das Vertrauen in den Euro nach der Einigung auf dem EU-Gipfel gewachsen.
Bereits am Dienstag hatte der Euro kräftig zugelegt und sich um etwa einen US-Cent verteuert. Marktbeobachter begründeten die Gewinne mit der Einigung der EU-Staats- und Regierungschefs auf ein riesiges Finanzpaket. Die Aufnahme gemeinsamer Schulden der EU-Staaten zur Bewältigung der Corona-Krise verändert aus Sicht von Bundesfinanzminister Olaf Scholz die politische Statik in Europa. "Mit dieser Entscheidung übernimmt Europa für sein Schicksal gemeinsam Verantwortung", sagte der SPD-Politiker der "Zeit".
Die US-Wirtschaft leidet laut Experten aber auch weiterhin an den hohen Infektionszahlen in den USA. "Die Krise ist dort alles andere als überwunden und wird deutliche Bremsspuren in der Wirtschaft hinterlassen", kommentierte Antje Praefcke, Devisenexpertin von der Commerzbank. Derzeit sehe alles etwas besser aus für den Euro als für den Dollar. "Eins zu Null für den Euro im Kampf gegen den Virus und die Rezession", so Praefcke.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91123 (0,90055) britische Pfund, 123,94 (122,70) japanische Yen und 1,0785 (1,0740) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1857 Dollar gehandelt. Das waren etwa 15 Dollar mehr als am Vortag./jsl/bek/he
Quelle: dpa-Afx