FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag über die Parität gestiegen. Am Nachmittag legte die Gemeinschaftswährung auf bis zu 1,0090 US-Dollar zu und wurde zuletzt etwas tiefer bei 1,0062 Dollar gehandelt. Am Morgen hatte sie noch etwa einen Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0007 (Donnerstag: 0,9970) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9993 (1,0030) Euro.

US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat deutlich gemacht, dass die Zentralbank weiter entschlossen gegen die hohe Inflation vorgehen wird. In einer Rede anlässlich der Notenbankkonferenz im amerikanischen Jackson Hole verwies Powell zwar auf den jüngsten Rückgang der Inflation in den USA. Er machte aber auch deutlich, dass wir "mehr sehen müssen". Er bekräftigte, dass es das "überragende Ziel" der amerikanischen Geldpolitik sei, das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen.

Die Aussagen von Powell deuten auf weiter deutliche Zinserhöhungen hin, was die Kurse am Devisenmarkt aber nur für kurze Zeit etwas bewegen konnte. Für Auftrieb beim Euro sorgten vielmehr schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA. Im Juli waren die Konsumausgaben und die privaten Einkommen der US-Bürger kaum noch gestiegen. Außerdem legte ein auf den Konsumausgaben basierender Preisindex im Jahresvergleich nur um 6,3 Prozent zu. Im Vormonat hatte die Steigerungsrate noch bei 6,8 Prozent gelegen. Die US-Notenbank Fed orientiert sich bei ihrer Geldpolitik an dem Preisindikator PCE, der niedriger ist als die allgemeine Inflationsrate von zuletzt 8,5 Prozent im Juli.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84590 (0,84293) britische Pfund, 137,02 (136,07) japanische Yen und 0,9642 (0,9616) Schweizer Franken fest. Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1749 Dollar gehandelt. Das waren rund zehn Dollar weniger als am Vortag./jkr/jsl/he

Quelle: dpa-Afx