HANNOVER (dpa-AFX) - Die Corona-Pandemie hat nach Schätzung des Rückversicherers Hannover Rück in Deutschland versicherte Schäden von 1,25 bis 1,75 Milliarden Euro angerichtet. In der Summe seien praktisch alle Versicherungsbereiche außer der Lebens- und Krankenversicherung enthalten, sagte der Zentralbereichsleiter der Deutschlandsparte E+S Rück, Jonas Krotzek, am Montag in einer Videokonferenz in Hannover.

Der Großteil der Schäden dürfte auf die Betriebsschließungsversicherung entfallen. Krotzek schätzt, dass Erst- und Rückversicherer allein in diesem Bereich Schäden zwischen 750 Millionen und 1,25 Milliarden Euro schultern müssen. Die Größe der Spannen liegt auch daran, dass bei vielen Verträgen zwischen Erstversicherern und ihren Kunden noch unklar ist, ob sie eine pandemiebedingte Betriebsschließung überhaupt abdecken. In den ersten Monaten der Pandemie hatten vor allem Restaurants und Hotels aufgrund behördlicher Anweisungen schließen müssen.

Auch in anderen Versicherungsbereichen rechnet die Hannover Rück mit hohen Belastungen infolge Corona-Krise. Dazu zählten Schadensfälle in der Haftpflichtversicherung von Krankenhäusern - etwa wenn sich Menschen in einer Klinik mit dem Virus infiziert haben. Außerdem könnte etwa infolge von Unternehmenspleiten die Managerhaftpflichtversicherung zur Kasse gebeten werden./stw/ngu/mis

Quelle: dpa-Afx