BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, fordert von der Bundesregierung mehr Einsatz für die Ukraine und gegen Russland. Er teile die Kritik, dass zu wenige Waffen und zu spät geliefert werde, sagte der Grünen-Politiker am Sonntag in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Mit Blick auf Forderungen, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) solle nach Kiew reisen, meinte Hofreiter, das sei dessen persönliche Entscheidung. Wichtig wäre aber, "dass wir unsere Politik verändern".

So sollten Schützenpanzer vom Typ Marder dringend geliefert werden. Beim Unternehmen Rheinmetall stünden davon 70 ausgemusterte, die erst aufgearbeitet werden müssten. Hofreiter schlug daher vor, 20 bis 30 funktionsfähige Marder-Panzer aus Bundeswehr-Beständen zu liefern und aus den ausgemusterten diese Anzahl innerhalb weniger Wochen zu ertüchtigen.

"Ich versuche so viel Druck wie möglich zu machen, dass wir unsere Positionen da verändern", betonte Hofreiter. Seine dringende Empfehlung sei, "deutlich mehr" zu tun. Das gelte auch für ein Energieembargo gegenüber Russland, um das Land von seinen Finanzierungsquellen abzuschneiden.

Beim Öl könne man innerhalb der nächsten Wochen handeln. Hier sei man nicht zwingend auf Russland angewiesen. "In meinen Augen auch bei Erdgas" nicht, fügte Hofreiter hinzu. Er könne aber Sorgen hinsichtlich eines Einfuhrstopps für Erdgas verstehen. Beim Erdöl sollte man aber "sehr, sehr schnell" handeln./shy/DP/he

Quelle: dpa-Afx