FRANKFURT/PARIS/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Furcht vor einer Konjunkturabkühlung im Zuge der Folgen des Ukraine-Krieges hat am Mittwochnachmittag die Talfahrt an den Börsen beschleunigt. Die Inflations- und Rezessionssorgen werden größer. Mit einem Minus von zuletzt 2,7 Prozent nahm der Dax
"Die Konjunkturentwicklung deutet immer mehr auf eine bevorstehende Rezession hin und die Marktteilnehmer beginnen dieses Szenario vermehrt in die Aktienkurse einzupreisen", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. Nicht nur, dass die Konjunktur in Europa lahme, auch in den USA verliere die Wirtschaftsentwicklung an Schwung. "Die Lieferkettenprobleme und die gestiegenen Rohstoffpreise werden zu ernsthaften Problemen", so Lipkow.
Jüngste Hinweise aus den Reihen der US-Notenbank Fed auf eine noch schnellere geldpolitische Straffung belasten die Märkte zusätzlich. Laut Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners mehren sich die Bedenken, dass die anstehende Verringerung der Fed-Bilanz noch nicht vollständig in den Kursen eingepreist sein könnte.
Die Inflationssorgen werden derweil weiter angeheizt von steigenden Energie- und Rohstoffpreisen. Nach dem Vorschlag der EU-Kommission für ein Embargo russischer Kohle-Importe wird in Brüssel weiter auch über einen Lieferstopp für Öl und Gas diskutiert. "Sollte russisches Rohöl tatsächlich boykottiert werden, wird das unwiderruflich zu Nachfrageverschiebungen führen, die wiederum deutliche Preisanstiege nach sich ziehen werden", schrieben die Autoren des Bernecker-Aktionärsbriefs in ihrer aktuellen Ausgabe. Dies beginne der Markt nun zum Teil einzupreisen. Die Aussichten auf anhaltend hohe Energiepreise dämpften die Konjunkturaussichten und damit die Stimmung am Aktienmarkt zusätzlich./ajx/zb
Quelle: dpa-Afx