BERLIN (dpa-AFX) - Deutsche Medienregulierer überprüfen das Angebot Google News Showcase. Man werde prüfen, ob das Angebot seine Zugangsbedingungen gemäß Medienstaatsvertrag transparent gemacht hat, teilten die Landesmedienanstalten am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Auf dem seit Herbst 2020 von Google in Deutschland angebotenen Portal Google News Showcase werden Inhalte von teilnehmenden Presseverlagen präsentiert.
Mehrere Medienhäuser hatten sich den Angaben zufolge an die Landesmedienanstalten gerichtet, weil sie Nachteile für sich befürchten. Obwohl die Medienregulierer das Angebot auf Transparenz hin prüfen wollen, wiesen sie zugleich vier Beschwerden von regionalen Verlagen, die an dem Google-Angebot nicht teilnehmen, formal ab, wie es weiter hieß. Maßgeblich war für die Medienregulierer nach eigenen Angaben, dass die Verlage eine Teilnahme an dem Angebot "nicht aktiv angestrebt hatten". "Eine Verpflichtung zur aktiven Einladung durch Google besteht hier nicht."
Hinzu komme, dass die Medienregulierer das Angebot eher als Medienplattform werten und nicht als sogenannter Medienintermediär, der Inhalte auf seiner Seite lediglich bereitstellt. Die Beschwerden hatten sich auf einen Diskriminierungsparagrafen im Medienstaatsvertrag bezogen, der für Medienintermediäre gilt.
Erst Anfang des Monats war bekanntgeworden, dass das Bundeskartellamt seinerseits eine kartellrechtliche Prüfung des Angebots Google News Showcase eingeleitet hat.
Mit dem News Showcase ermöglicht Google Verlagen, ihre Inhalte prominent im Web zu platzieren. Dabei erhalten die Inhalteanbeiter eine finanzielle Vergütung. Die Höhe des Entgelts und die weiteren Vertragsbestimmungen werden von den Beteiligten vertraulich behandelt. Das Google News Showcase startete im Herbst zunächst in Deutschland und Brasilien, ist mittlerweile aber auch in weiteren Ländern erreichbar./rin/DP/eas
Quelle: dpa-Afx