BERLIN (dpa-AFX) - Der Reiseverband DRV hat die Reisewarnung für die Kanaren als weiteren herben Schlag für die Kunden und die Branche kritisiert. "Es ist nicht verhältnismäßig, die gesamten Kanaren unter die Reisewarnung zu stellen, obwohl sich die Infektionszahlen nur auf einige wenige Gebiete beschränken", kritisierte der DRV am Donnerstag. Betroffen seien nur die Städte auf Gran Canaria und Teneriffa. "Risikogebiete sollten möglichst zielgenau und differenziert ausgewiesen werden - ähnlich wie dies in Deutschland bereits auf Landkreisebene geschieht", forderte der Verband.
Pauschale Warnungen würden den Realitäten in den Ländern nicht gerecht. Dem DRV zufolge sind die Kanaren aktuell bei Urlaubern sehr beliebt und für die nächsten Wochen gut gebucht. Viele Kunden hätten nach der Reisewarnung für die Balearen auf die Kanaren umgebucht.
Das Auswärtige Amt hatte am Mittwochabend für die Kanaren eine Reisewarnung ausgesprochen. Sie gilt damit nun für das beliebte Urlaubsland Spanien insgesamt. Wegen der gestiegenen Zahl von Neuinfektionen waren auch die Inseln im Atlantik als Risikogebiet eingestuft worden. Vor Reisen in den Rest des Landes samt der Ferieninsel Mallorca warnt das Auswärtige Amt bereits seit Mitte August. Es ist zwar kein Reiseverbot, aber eine abschreckende Wirkung ist beabsichtigt. Die Reisewarnung ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren./mar/DP/nas
Quelle: dpa-Afx