(neu: mehr Details)
TEL AVIV (dpa-AFX) - In Israel sind in der Corona-Krise Höchststände sowohl bei den Neuinfektionen als auch bei den Impfungen registriert worden. Der Corona-Beauftragte des Landes, Nachman Asch, sagte am Dienstag dem Armeesender, am Vortag seien erstmals mehr als 10 000 neue Fälle gemeldet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren es 10 021. Positiv fielen demnach 10,2 Prozent der Tests aus. Seit Beginn der Pandemie hatte die Zahl der Neuinfektionen pro Tag zuvor erst fünf Mal den Wert von 9000 überstiegen, vier Mal davon in der vergangenen Woche.
Israel steckt inmitten einer dritten Corona-Welle. Das Gesundheitssystem hat die Belastungsgrenze erreicht. Das Land hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner, Deutschland etwa neunmal so viele. Dort wurden binnen 24 Stunden zuletzt 11 369 neue Fälle registriert. Seit knapp zwei Wochen gilt in Israel ein Lockdown mit strikten Einschränkungen. Man darf das eigene Haus oder die eigene Wohnung nur in einem Umkreis von 1000 Metern verlassen. Am Dienstag wollte die Regierung über eine Verlängerung beraten.
Nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde am Montag zugleich ein Impfrekord erreicht. Wie der Regierungschef via Twitter mitteilte, wurden an dem Tag 186 000 Menschen geimpft. Insgesamt bekamen demnach bislang 2,2 Millionen Menschen eine erste Spritze. Nach Angaben von Gesundheitsminister Juli Edelstein erhielten 422 000 Menschen bereits eine zweite Dosis. Bis Ende März sollen in Israel im Zuge einer massiven Impfkampagne alle Impfwilligen über 16 Jahren geimpft werden. Das Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, dass das Programm nun auch für alle ab 40 Jahren gelte. Ende März stehen in dem Land Neuwahlen an.
In Deutschland wurden bislang mehr als 1,1 Millionen Menschen (Stand 18. Januar) gegen das Coronavirus geimpft.
Der Vorsitzende des sogenannten Helsinki-Komitees in Israel wies unterdessen Vorwürfe zurück, bei der Impfkampagne handele es sich um Studien am Menschen. "Die Impfungen sind kein klinischer Versuch", sagte Professor Eitan Friedman dem Armeesender am Dienstag. Man wolle nur sicherstellen, dass es im Rahmen der Datenübermittlung von Israel an Pfizer
Quelle: dpa-Afx