(neu: Aktienkurs, Analysten)
UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Der Medienkonzern ProSiebenSat.1
Eine Sprecherin der Behörde bestätigte auf Anfrage, dass sie die Verhängung sogenannter Unternehmensgeldbußen prüfe. Es werde ein "zeitnaher Verfahrensabschluss" angestrebt, hieß es.
Die Unklarheiten im Zusammenhang mit dem Gutscheingeschäft der Jochen Schweizer mydays Group hatten den Konzern schwer belastet. Die Finanzaufsicht BaFin prüfte den Fall. Ende Februar 2023 musste kurzfristig die Vorlage von Jahres- und Konzernabschluss verschoben werden, in der Folge musste auch ein neuer Termin für die Hauptversammlung gefunden werden. Der Großaktionär MediaForEurope (MFE)
Für die ProSiebenSat.1-Aktie ging es im Verlauf des Donnerstages nach unten. Zuletzt kostete ein Papier sechs Euro und damit rund drei Prozent weniger als am Mittwoch. Damit war die Aktie einer der schwächsten Titel im Nebenwerte-Index SDax. Aktionäre wie MFE und die tschechische PPF Group haben seit Beginn des Jahres aber immer noch knapp acht Prozent mehr in der Tasche. Wer das Papier bereits länger hält - etwa seit einem Jahr - der muss sich mit einem Wertverlust von knapp 27 Prozent arrangieren.
Seit dem Rekordhoch von etwas mehr als 50 Euro im November 2015 ging es um fast 90 Prozent nach unten. Ende 2015 war das Unternehmen an der Börse fast 12 Milliarden Euro wert und wurde deshalb im Frühjahr 2016 in den deutschen Leitindex Dax
Wie ProSiebenSat.1 weiter am Donnerstag mitteilte, kletterte der Umsatz im zweiten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent auf 907 Millionen Euro. Neben dem Entertainment-Geschäft punktete auch das E-Commerce-Segment und kompensierte damit den Schwund im Dating-Bereich. Die TV-Werbeumsätze blieben vor dem Hintergrund der Fußball-Europameisterschaft auf Vorjahresniveau, aber der Streamingdienst Joyn legte kräftig zu.
Vorstandschef Bert Habets sagte, ProSiebenSat.1 biete Werbetreibenden TV- und Digitalreichweite jetzt in Kombination. Durch die Vertriebspartnerschaften mit dem Abosender Sky
In den vergangenen zwölf Monaten hat der Konzern 500 Stellen abgebaut. Mit dem geplanten Verkauf der Anteile am Verbraucherportal Verivox und dem Online-Kosmetikhändler Flaconi will ProSiebenSat.1 seine Verschuldung weiter reduzieren und mehr in das eigene Programm und Digitalisierung investieren.
Analystin Nizla Naizer von DB Research monierte, die Werbeerlöse des Medienkonzerns hätten sich unerwartet schwach entwickelt. Diesen Eindruck teilt ihre Kollegin Annick Maas vom US-Analysehaus Bernstein Research überhaupt nicht: Der Umsatz habe vom Segment Entertainment profitiert, schrieb sie, und betonte, dass sich die Erholung fortsetze. In dem Bereich sind auch die Fernsehwerbeerlöse verankert./ngu/rol/DP/ngu/zb/he
Quelle: dpa-Afx