HAMBURG (dpa-AFX) - Hohe Metallpreise im Sog der globalen Konjunkturerholung und dem Wachstum der Elektromobilität treiben den Kupferkonzern Aurubis weiter an. Den Hamburgern kommen dabei auch hohe Raffinierlöhne für Kupferschrott, also für das Recycling, sowie eine positive Entwicklung des Marktes für Schwefelsäure entgegen, die bei der Kupferproduktion anfällt. Für das Gesamtjahr (Ende September) sieht Aurubis-Chef Roland Harings das Unternehmen auf Kurs zum Ziel eines operativen Vorsteuergewinns von 270 bis 330 Millionen Euro.

Investoren reichte das aber nicht. So liegt die durchschnittliche Analystenschätzung für diese um Metallpreisschwankungen bereinigte Gewinnkennziffer bereits am oberen Ende der Spanne. Analyst Eggert Kuls von Warburg Research konstatierte denn auch, dass die unveränderte Prognose ein Stück weit enttäuschen dürfte. Aurubis peile aber wohl das obere Ende der Spanne an.

Die Aurubis-Aktie knickte am Vormittag um gut 5 Prozent auf 81,80 Euro ein. Allerdings hatte sie auch erst Ende Juli ein Rekordhoch von 87,74 Euro erklommen. Trotz der Kursverluste ist der jüngste Aufwärtstrend erst einmal aber intakt. Erst unter dem Bereich von 80 Euro würde es laut Händlern kritisch werden. Eine weitere Unterstützung läge dann aber schon bei aktuell gut 75 Euro.

Der Umsatz stieg im dritten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 62 Prozent auf 4,66 Milliarden Euro. Als operativer Vorsteuergewinn blieben davon 83 Millionen Euro hängen, das ist zwar etwas weniger als im starken zweiten Viertel des Geschäftsjahrs, aber fast doppelt so viel wie vor einem Jahr.

Das Unternehmen schnitt beim Umsatz besser ab als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Das operative Ergebnis blieb allerdings ein klein wenig hinter der mittleren Schätzung zurück. So verwies das Unternehmen auf die höheren Energiepreise. Unter dem Strich verdienten die Hamburger im dritten Geschäftsquartal mit 63 Millionen Euro fast doppelt so viel wie vor einem Jahr.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres schätzt Aurubis unverändert als gering ein. Allerdings dürften die Stromkosten wegen höherer CO2-Preise gegenüber dem Vorjahr zulegen. Dem stünden aber Einsparungen durch das laufende Effizienzprogramm gegenüber.

Mit Blick auf die aktuelle Überprüfung der Konzernstrategie verweist das Unternehmen auf Anfang Dezember. Dann will es auf einem Kapitalmarkttag detaillierte Informationen und konkrete Maßnahmen vorstellen./mis/men/zb

Quelle: dpa-Afx