SALZGITTER/WOLFSBURG (dpa-AFX) - Volkswagen
In Salzgitter errichtet VW
Kürzlich hatte der größte europäische Autokonzern angekündigt, auf seinem Heimatkontinent zunächst sechs eigene Batteriezellfabriken aufbauen zu wollen. Neben Salzgitter ist Skellefteå in Nordschweden schon gesetzt - ein dritter Standort in Spanien hat nach Einschätzung Schmalls gute Chancen, ist aber noch nicht final beschlossen, wie der Manager der Deutschen Presse-Agentur sagte. Details werden spätestens zur Planungsrunde im November erwartet. Der VW-Betriebsrat setzt sich außerdem für ein weiteres deutsches Zellwerk ein. Branchenkreisen zufolge dürften dabei auch Sachsen oder Niedersachsen im Rennen sein.
Bis Ende 2022 soll rund ein Viertel der dann über 1000 Beschäftigten am Batteriestandort Salzgitter in dem Labor eingesetzt sein. Zurzeit arbeiten gut 160 von 500 Beschäftigten eines "Center of Excellence" in der Zellentwicklung. Mittelfristig soll die Zahl der Mitarbeiter steigen. Für die gesamte elektrische Energie der produzierten Zellen sind in dem Werk bis zu 40 Gigawattstunden pro Jahr angepeilt.
VW kooperiert in der Fortentwicklung der Batterietechnik mit Partnern wie Northvolt aus Schweden, Gotion aus China oder der kalifornischen Firma Quantumscape
Dies gelte für die Optimierung der Zellkonzepte ebenso wie für die vorgesehenen Recycling-Prozesse. Das niedersächsische Laborzentrum enthält Bereiche für Entwicklung, Materialprüfungen und Analytik sowie Qualitätssicherung und Tests fertiger Batteriezellen. Aber auch die Wiederverwertung der Werkstoffe ist ein Thema. "Wir wollen vom Rohmaterial über die Herstellung bis zum Recycling alles aus einer Hand machen", bekräftigte Schmall. Auch bei Lithium-Ionen-Akkus gebe es zudem Möglichkeiten, Rohstoff-Effizienz und Rezepturen der Zellmaterialien zu verbessern.
Etliche Industrie- und Energierohstoffe waren zuletzt knapper und teurer geworden. VW sieht sich bei den Zell- und Batterie-Ressourcen aktuell hinreichend versorgt. "Wir haben langfristige Verträge mit den Zulieferern geschlossen und gehen davon aus, dass diese auch ihre eigene Versorgung abgesichert haben", so Schmall. Mittelfristig müsse sich die Industrie aber Gedanken über eine effizientere Beschaffung machen, wenn es allein in Europa bis zu 30 Zellwerke geben solle.
Andere Autohersteller bauen ebenfalls eigene Fabriken auf, um bei der Schlüsseltechnologie das Tempo und die "Skalierung" in Richtung größerer Mengen bestimmen zu können. So übergaben bei Opel Anfang September Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) den Förderbescheid für die in Kaiserslautern geplante Zellfertigung der Stellantis
Quelle: dpa-Afx