MAINZ (dpa-AFX) - Biontech
Das Virus sei jetzt etwas stärker mutiert, sagte Sahin. "Wir müssen das jetzt experimentell testen. Das wird etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen. Wir sind aber zuversichtlich, dass der Wirkungsmechanismus dadurch nicht signifikant beeinträchtigt wird."
Das Antigen, das das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner Pfizer
Laut Sahin hatte die vergleichsweise lange Dauer im Zulassungsprozess der EU keinen Einfluss auf die Menge der Impfdosen, die das Mainzer Unternehmen vorproduziert hat. "Wir hatten schon vorab seit November eine Aufteilung der Impfdosen geplant, an die halten wir uns auch. Was sich geändert hat, ist natürlich die Zahl, die wir dieses Jahr ausliefern können. Aber insgesamt wird sich die Zahl der Dosen, die wir der EU versprochen haben, nicht ändern."
Die am Montag erfolgte EU-Genehmigung für den Biontech-Impfstoff nannte er die "historisch mit großem Abstand schnellste Arzneimittelzulassung". Biontech habe nicht nur die Fragen der EU-Behörde beantworten müssen, sondern auch viele Fragen aus einzelnen Ländern. "Der Prozess war dadurch anstrengender, aber es gehörte einfach dazu, sich um die Prozeduren in der EU entsprechend Zug um Zug korrekt zu kümmern."
Weder er selbst noch seine Frau, die Biontech-Mitgründerin und medizinische Geschäftsführerin Özlem Türeci, haben sich nach seinen Worten bislang mit dem Wirkstoff ihrer Firma impfen lassen. "Wir möchten das aber, sobald wir eine entsprechende Grundlage dafür haben", sagte er. "Für uns ist es wichtig, dass wir unseren Mitarbeitern in der Produktion entsprechende Impfstoffdosen zukommen lassen." Es gehe darum, in den nächsten zwölf Monaten eine unterbrechungsfreie Herstellung von Impfstoffen im Produktionsnetzwerk von Biontech zu gewährleisten. "Wir überlegen uns daher, eine vom EU Kontingent unabhängige kleine Charge für diesen Zweck zu nutzen."
Sahin deutete an, dass Biontech neben seinen Werken in Mainz und Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz und demnächst auch im hessischen Marburg weitere Produktionsstätten für den Impfstoff ins Auge fasst. "Wir sprechen darüber, über eine Partnerschaft eine weitere Produktionsstätte zu aktivieren", sagte er. Zudem gebe es noch die bereits bekannte Partnerschaft mit dem Pharmaunternehmen Dermapharm, das auch für Biontech produziere. "Wir versuchen jetzt, weitere Partner zu gewinnen. Wir streben danach, Dosen, die für die zweite Hälfte 2021 geplant waren, schon in der ersten Hälfte verfügbar zu machen."
Die bedingte Zulassung des Biontech-Impfstoffs in der EU nannte er "großartig". Er fügte hinzu: "Dass uns die EU jetzt die Möglichkeit gibt, die Menschen mit unserem Covid-19-Impfstoff zu versorgen, erleichtert uns und macht uns glücklich. Wir haben vielerorts den Wunsch gesehen, dass die Menschen einen Impfstoff haben wollen."/mba/DP/stk
Quelle: dpa-Afx