KOBLENZ (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter Compugroup
Der Konzern hatte für dieses Jahr hohe Investitionen angekündigt. Das belastet aber die Profitabilität. So entwickelte sich die Aktie in diesem Jahr unterdurchschnittlich. Am Donnerstag trat die Aktie nach Handelsbeginn bei 75,10 Euro auf der Stelle. Damit gehört das Papier in diesem Jahr zu den schwächeren Werten im MDax - seit Jahresbeginn liegt das Minus bei 4,5 Prozent.
Dabei kann das Unternehmen nach wie vor stark zulegen. Der Umsatz wuchs zwischen Juli und Ende September im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 276,3 Millionen Euro. Das lag vor allem auch an Übernahmen - ohne Zukäufe und Wechselkurseinflüsse war das aus eigener Kraft ein Plus von 7 Prozent. Etwas langsamer zwar als im zweiten Quartal, aber besser als von Analysten im Vorhinein erwartet.
Alexander Thiel, Analyst bei der Investmentbank Jefferies, sprach in einer frühen Einschätzung von soliden Zahlen, die sowohl beim Umsatz als auch bei der Profitabilität die Erwartungen übertroffen hätten. Knut Woller von der Baader Bank schrieb, auf den ersten Blick seien die Resultate beeindruckend - auf den zweiten dann nicht mehr ganz so sehr. Die unbereinigten Ergebniszahlen hätten weniger gut abgeschnitten als von ihm gedacht.
Unter anderem lieferte das Unternehmen im Quartal rund 60 000 Softwareupdates für Hardware-Konnektoren vor allem in Arztpraxen aus. Diese Konnektoren sind Anschlussgeräte zum Datenaustausch im Gesundheitswesen - mit dem Update wurden laut Compugroup Voraussetzungen für die elektronische Patientenakte, die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und für das elektronische Rezept geschaffen.
Das Geschäft mit Arztpraxen in der Sparte AIS (Ambulatory Information Systems) ist die größte Sparte, der Umsatz wuchs auch dank der Übernahme des Anbieters eMDs in den USA um ein gutes Drittel. Organisch legten die Erlöse um zehn Prozent zu. Softwaremodule wie etwa die zur Erstellung von Impfzertifikaten brachten Schwung, hieß es.
Im Klinikgeschäft, dem mittlerweile zweitgrößten Geschäftsteil, wuchsen die Erlöse aus eigener Kraft um fünf Prozent, inklusive Zukäufen sogar um 17 Prozent. Vor allem im deutschen und spanischen Klinikgeschäft lief es besser. Auch die Sparte zur Datenverarbeitung im Gesundheitswesen sowie das Apothekengeschäft legten zu.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte auf Konzernebene unerwartet um 9 Prozent auf 72,8 Millionen Euro. Die operative Marge lag damit bei 26 Prozent und damit 3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Das sei Folge der geplanten Investitionen in künftiges Wachstum, hieß es.
Unter dem Strich ging der Gewinn des MDax
Quelle: dpa-Afx