BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Ungünstige Währungskurse und Zinseffekte haben dem Leasingspezialisten Grenke
Für die Grenke-Aktie ging es am Morgen zeitweise um mehr als acht Prozent nach unten. Zuletzt lag das Papier am Vormittag noch mit knapp sieben Prozent im Minus bei 29,20 Euro und gehörte damit zu den größten Verlierern im Nebenwerte-Index SDax
Analyst Marius Fuhrberg von Warburg Research attestierte Grenke zwar einen soliden Jahresauftakt, fand aber Mängel in den Details. Das Zinsergebnis sei wegen gestiegener Refinanzierungskosten etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Auch der Nettogewinn sei etwas stärker gesunken als gedacht. Dieser Entwicklung müsse das Unternehmen im Jahresverlauf begegnen und die höheren Zinsaufwendungen an seine Kunden weiterreichen.
Den Gewinnrückgang im ersten Quartal erklärte der Vorstand mit "erratischen Wechselkursschwankungen" und daraus folgenden Bewertungseffekten. Zudem zehrte die Bewertung von Zinsderivaten am Ergebnis. Allerdings konnte Grenke seine operativen Erträge um rund neun Prozent auf 99,6 Millionen Euro steigern, und die Vertriebs- und Verwaltungskosten gingen um knapp vier Prozent zurück.
"Wir gehen davon aus, dass wir das Konzernergebnis am Jahresende im prognostizierten Korridor erreichen werden", sagte Unternehmenschef Hirsch. Zwar belasteten Sondereffekte des ersten Quartals, doch der Vorstand halte ausgleichende Effekte im Jahresverlauf "durchaus für möglich". Das operative Geschäft verlaufe jedenfalls planmäßig.
Derzeit muss Grenke selbst höhere Zinsen bezahlen und kann sie nach eigenen Angaben erst mit einem Zeitverzug von einigen Monaten an seine Kunden weitergeben. Positiv stimmt den Vorstand auch der "stabil-positive Geschäftsverlauf" seit dem Ende der Corona-Pandemie. "Deshalb gilt es ruhig zu bleiben und den Fokus auf langfristigen Erfolg zu richten", sagte Hirsch laut Mitteilung.
So wachse das Neugeschäft seit sechs Quartalen in Folge um zweistellige Prozentsätze. "Dieses Wachstum ist die sichere Quelle für unsere Erträge in diesem wie in den folgenden Jahren." Für 2023 rechnet der Manager weiterhin mit einem Leasingneugeschäft von 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro./stw/men/mis
Quelle: dpa-Afx