HEIDELBERG (dpa-AFX) - Beim Baustoffkonzern HeidelbergCement
Zu der besseren Geschäftsentwicklung hätten vor allem das Sparprogramm und stabile Preise beigetragen. Um gut durch die Corona-Krise zu kommen, hatte HeidelbergCement bereits Ende Februar ein neues Sparprogramm aufgesetzt. Damit will das Unternehmen eine Milliarde Euro einsparen. Dazu beitragen sollen etwa geringere Personalaufwendungen, freiwillige Kürzungen der Management-Gehälter, die Beschränkung von Investitionen sowie geringere Steuerzahlungen.
Am Aktienmarkt kam dies gut an. Die Aktie legte im Nachmittagshandel um rund 1,5 Prozent zu. Allerdings konnte das Papier die Kursverlust vom Corona-Crash Mitte März, als die Aktie auf rund 29 Euro gefallen war, nicht vollständig ausgleichen. Seit Jahresbeginn steht noch ein Minus von rund 17 Prozent zu Buche. Noch schlechter hat sich die Aktie in den vergangenen drei Jahren entwickelt, sie verlor rund 30 Prozent.
Das Umfeld in der Bauwirtschaft bleibe aber weiter hochvolatil, warnte von Achten. Zudem könne es jederzeit wieder zu einer erneuten Infektionswelle mit Auswirkungen auf bereits begonnene oder angekündigte Bauprojekte in einzelnen Ländern kommen. Vor diesem Hintergrund könnten die vollen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Unternehmensergebnisse 2020 weiterhin nicht zuverlässig abgeschätzt werden. Die Jahresziele 2020 hatte der LafargeHolcim
Bis 2025 will der Dax-Konzern die operative Marge (bereinigtes Ebitda zum Umsatz) um 300 Basispunkte auf 22 Prozent verbessern. So will HeidelbergCement etwa Prozesse und Strukturen in Vertrieb, Produktion und Verwaltung optimieren. Besser werden will das Unternehmen vor allem in Nordamerika, sagte Unternehmenschef Dominik von Achten. Dort soll die Marge über alle Geschäftsbereiche hinweg um 400 bis 500 Basispunkte gesteigert werden.
Zudem plant der Konkurrent der Schweizer LafargeHolcim und mexikanischen Cemex, das Länderportfolio zu vereinfachen und sich auf die stärksten Märkte zu fokussieren. Dies umfasst den Angaben zufolge den Verkauf von Geschäften, die mittelfristig nicht die Renditeerwartungen erfüllen. HeidelbergCement plant aber auch selektive Zukäufe in bestehenden Märkten. Das Unternehmen halte an seiner ausgewogenen Aufstellung in reifen und in Wachstumsmärkten fest, hieß es weiter. Aber auch die Digitalisierung soll vorangetrieben werden. Davon verspricht sich das Unternehmen erhebliche Effizienzgewinne und geringere Kosten in der Produktion und Verwaltung.
"Wir sehen den Klimawandel und die Digitalisierung als die beiden zentralen Herausforderungen der Zukunft für die Gesellschaft und für uns als Unternehmen", sagte Unternehmenschef von Achten. HeidelbergCement habe den Anspruch und die Innovationskraft, diesen Wandel in einer Vorreiterrolle aktiv mitzugestalten. Gleichzeitig sehe das Unternehmen weiteres Optimierungspotenzial in seinen Werken und Prozessen. "Ökologie und Ökonomie sind kein Widerspruch. Unsere neuen Mittelfristziele für 2025 verdeutlichen diesen Anspruch."
Sein ursprüngliches Ziel, die CO2-Emissionen auf unter 525 Kilogramm pro Tonne zementartigem Material zu verringern, will das Unternehmen bereits bis 2025 erreichen und damit fünf Jahre früher als ursprünglich geplant. Damit werde die CO2-Emissionen um 30 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduziert, hieß es. Bis 2030 sollen die Emissionen auf unter 500 Kilogramm pro Tonne zementartigem Material zurückgehen./mne/jsl/fba
Quelle: dpa-Afx