HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern Heidelbergcement blickt nach Zuwächsen 2021 zuversichtlich auf das laufende Jahr. "Die weltweiten Infrastrukturmaßnahmen werden sukzessive zum Absatzwachstum unserer Produkte beitragen", sagte Konzernchef Dominik von Achten am Donnerstag bei Vorlage der Bilanz. Auch die Dynamik im privaten Wohnungsbau bleibe weiter hoch. Für das laufende Jahr rechnet Heidelbergcement vor diesem Hintergrund mit einem deutlichen Anstieg des Umsatzes und einer leichten Steigerung der operativen Ergebnisse. In den Prognosen werden Währungseffekte sowie der Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen ausgeklammert. Die Aktie gab im frühen Handel im vom Krieg in der Ukraine geprägten sehr schwachen Gesamtmarkt um 7,2 Prozent nach.

Aufgrund der anhaltend hohen Energiekosten würden aber die Rahmenbedingungen insbesondere im ersten Halbjahr herausfordernd bleiben, warnte der Dax -Konzern bei Vorlage von Jahreszahlen in Heidelberg. Wegen der signifikanten Energiekostensteigerungen hatte Heidelbergcement bereits 2021 ein neues Sparprogramm aufgelegt, mit dem das Unternehmen die Kosten bis Ende 2022 um mindestens 500 Millionen Euro senken will. Zudem sollen die Preise weiter erhöht werden.

2021 schloss Heidelbergcement dank gut laufender Geschäfte mit einem Milliardengewinn. Der auf die Aktionäre anfallende Überschuss betrug 1,76 Milliarden Euro. Hohe Abschreibungen hatten dem Unternehmen ein Jahr zuvor einen Verlust von gut 2,1 Milliarden Euro eingebrockt. Bereits Ende Januar hatte der Konkurrent von Lafargeholcim aus der Schweiz und Cemex aus Mexiko erste Eckzahlen veröffentlicht.

Auch im Tagesgeschäft lief es für die Heidelberger rund. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen - das sogenannte RCOBD - stieg wie bereits bekannt auf vergleichbarer Basis um sechs Prozent auf fast 3,9 Milliarden Euro. Dazu trug auch das Sparprogramm bei. Der Umsatz legte dank höherer Preise auf vergleichbarer Basis um acht Prozent auf 18,7 Milliarden Euro zu.

Um gut durch die Corona-Krise zu kommen, hatte Heidelbergcement bereits vor fast zwei Jahren ein Sparprogramm aufgesetzt. Der Konzern drückte die Kosten allein 2020 um rund 1,3 Milliarden Euro und damit stärker als zunächst geplant.

Zudem verkauft Unternehmenschef von Achten weniger rentable Konzernteile, um den Baustoffkonzern wieder profitabler zu machen. Erst jüngst gab das Unternehmen die Veräußerung von weiteren Vermögenswerten in Spanien und den Verkauf des Geschäfts in Sierra Leone bekannt. 2021 verkaufte das Unternehmen unter anderem auch sein Geschäft im Westen der USA für 2,3 Milliarden US-Dollar (damals 1,9 Mrd Euro). Gleichzeitig baut der Konzern mit dem Zukauf von Corliss Resources sein Geschäft mit Zuschlagstoffen und Transportbeton im Nordwesten der USA und mit der Akquisition von Tanga Cement sein Geschäft in Tansania aus.

Heidelbergcement wird den Geschäftsbericht und den Dividendenvorschlag am 24. März veröffentlichen./mne/ngu/jha/

Quelle: dpa-Afx