HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern Heidelbergcement will nach einem Milliardengewinn mehr an seine Aktionäre ausschütten. Für das Jahr 2021 soll eine Dividende in Höhe von 2,40 Euro je Aktie gezahlt werden, wie der Dax -Konzern am Donnerstag in seinem Geschäftsbericht mitteilte. Das sind 20 Cent mehr als im Vorjahr. Analysten hatten aber mehr auf ihren Zetteln. Am Aktienmarkt kam dies nicht gut an. Die Aktie verlor bis zum Mittag zweieinhalb Prozent und war damit größter Verlierer im Leitindex Dax.

Das Unternehmen hatte bereits im Februar vorläufige Gesamtjahreszahlen vorgelegt und einen ersten Ausblick auf das laufende Jahr gegeben. 2021 hatte Heidelbergcement dank gut laufender Geschäfte mit einem Milliardengewinn geschlossen. Der auf die Aktionäre anfallende Überschuss betrug wie bereits bekannt 1,76 Milliarden Euro. Hohe Abschreibungen hatten dem Unternehmen ein Jahr zuvor einen Verlust von gut 2,1 Milliarden Euro eingebrockt.

Für das laufende Jahr rechnet Heidelbergcement weiterhin mit einem deutlichen Anstieg des Umsatzes und einer leichten Steigerung der operativen Ergebnisse. 2021 stieg der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen - das sogenannte RCOBD - auf vergleichbarer Basis um sechs Prozent auf fast 3,9 Milliarden Euro. Der Umsatz legte dank höherer Preise auf vergleichbarer Basis um acht Prozent auf 18,7 Milliarden Euro zu. In den Prognosen werden Währungseffekte sowie der Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen ausgeklammert. Auch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs werden nicht berücksichtigt, hieß es nun im Geschäftsbericht.

"Als Reaktion auf den Krieg haben wir uns jedoch entschlossen, alle weiteren Investitionen in Russland einzufrieren", schrieb Unternehmenschef Dominik von Achten in einem Aktionärsbrief. Das Management sei in ständigem Austausch mit seinen Beschäftigten vor Ort, um sie zu schützen, und beobachte die Situation Tag für Tag genau. Momentan könne aber nicht abgesehen werden, wie die weitere Entwicklung Heidelbergcement beeinflussen werde. Direkte Auswirkungen auf das Geschäft erwartet er derzeit zwar nicht, allerdings spüre das Unternehmen bereits jetzt die deutlich gestiegenen Preise für Energie und Brennstoffe insbesondere in Europa. Dies werde sich auch den Finanzzahlen widerspiegeln./mne/jcf/mis

Quelle: dpa-Afx