HAMBURG (dpa-AFX) - Der Solar- und Windpark-Betreiber Encavis ist in den ersten drei Monaten des Jahres kräftig gewachsen. Das Produktionsvolumen und die Strompreise hätten sich so entwickelt wie geplant und deutlich höher gelegen als ein Jahr zuvor, teilte das Unternehmen überraschend am Montagmorgen im Hamburg mit. Günstigeres Wetter sowie neu ans Netz gegangene Wind- und Solarparks ließen die Stromproduktion steigen. Die höheren Strompreise trieben den Umsatz des Unternehmens zusätzlich nach oben.

Ein Börsenhändler lobte die Ergebnisse: So sei das bereinigte Ergebnis je Aktie nun positiv. Allerdings gebe es keine durchschnittlichen Analystenschätzungen für das Unternehmen, mit denen man die Zahlen vergleichen könne. Die im SDax gelistete Encavis-Aktie verlor am Vormittag mehr als zwei Prozent auf 20,46 Euro und entwickelte sich damit schwächer als der Index. Bereits am Sonntag hatte der dänische Windkraftanlagen-Hersteller Vestas seine Jahresprognose gekappt. Für dessen Aktie ging es am Montag zuletzt um fast sieben Prozent abwärts.

Laut vorläufigen Zahlen stieg der Encavis-Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte auf gut 90 Millionen Euro. Als um Sondereffekte bereinigter operativer Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) blieben fast 35 Millionen Euro übrig, nachdem hier vergangenes Jahr noch 13 Millionen gestanden hatten.

Damit wäre der Konzern auf gutem Weg zu seinen Jahreszielen. Das Management um Chef Dierk Paskert rechnet für 2022 mit einem Umsatzanstieg um über 14 Prozent auf mehr als 380 Millionen Euro. Der bereinigte operative Gewinn soll über 166 Millionen Euro landen, das wäre ein Plus von mehr als 11 Prozent.

Im ersten Quartal hätten die Strompreise in etwa auf dem Niveau des Schlussquartals aus dem vergangenen Jahr gelegen, erklärte Finanzchef Christoph Husmann am Montag. Dies habe auch schon für die Zeit vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine gegolten.

Auch unterm Strich dürfte es für Encavis im ersten Quartal vor Sondereffekten gut gelaufen sein. Das vom Unternehmen genannte bereinigte Ergebnis je Aktie von 0,08 Euro liegt etwa auf dem Niveau des ersten Quartals 2020 und entspricht damit rechnerisch einem bereinigten Überschuss von etwa 13 Millionen Euro. Im ersten Quartal 2021 war das Unternehmen an dieser Stelle in die roten Zahlen gesackt. Die endgültigen Quartalszahlen will Encavis am 12. Mai vorlegen./lew/stw/eas

Quelle: dpa-Afx