MAILAND (dpa-AFX) - Die Unicredit
"Übernahmen sind kein Selbstzweck, ich sehe sie als einen Beschleuniger und einen möglichen Treiber unserer Strategie", sagte der neue Mann an der Spitze der Bank bei der Vorstellung der Zahlen für das erste Quartal am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Die Anleger freute es: Die Unicredit-Aktien schnellten am Donnerstag auf bis zu 9,33 Euro nach oben. Seit dem Rückschlag bis auf rund 8 Euro im April haben sie sich damit bereits um gut 15 Prozent erholt.
Orcel gilt in der Branche als ausgemachter Deal-Maker, der zahlreiche Übernahmen und Fusionen als Berater begleitet hat, etwa den Zusammenschluss der UniCredito mit der Credito Italiano im Jahr 1998. Auch deshalb dürfte die Wahl auf ihn als neuen Chef gefallen sein. Berichten zufolge war Mustiers harter Sanierungskurs mit der Schließung weiterer Filialen und der Streichung weiterer Stellen auf zunehmenden Widerstand gestoßen.
Anklang fanden bei den Anlegern auch die Zahlen für das erste Quartal. Unter dem Strich stand für die ersten drei Monate ein Gewinn von 887 Millionen Euro. Das war deutlich mehr als von Analysten erwartet. Damit reiht sich die Mutter der deutschen Hypovereinsbank in den jüngst deutlich verbesserten Branchentrend ein. Vor einem Jahr war wegen hoher Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite noch ein Verlust von 2,7 Milliarden Euro angefallen.
Auch im deutschen Privat- und Firmenkundengeschäft lief es für den Konzern im ersten Quartal besser. Der Nettogewinn sprang im Jahresvergleich von 16 Millionen auf 68 Millionen Euro nach oben - obwohl die Erträge um drei Prozent zurückgingen.
Konzernweit legten die Erträge der Unicredit um gut sieben Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Für 2021 stellt das Management Erträge auf dem Niveau der Markterwartungen in Aussicht. Die liegen aktuell bei 17,2 Milliarden Euro./mis/zb/stw/fba
Quelle: dpa-Afx