ESSEN (dpa-AFX) - Der IT-Sicherheitsdienstleister Secunet Security Networks
Die Aktie verlor am Vormittag rund Prozent, allerdings in einem sehr schwachen Gesamtmarkt. Mit einem Preis von 220 Euro je Aktie setzt sich allerdings das Kursbild der vergangenen Wochen fort. Seit Anfang des Jahres ist das Papier weitgehend in einer Bandbreite zwischen etwa 195 und 246 Euro unterwegs. Vom Rekordhoch bei 608 Euro zwei Jahre zuvor ist die Aktie jedoch weit entfernt. Der große Bedarf an sicheren mobilen Arbeitsplätzen im Zuge der Corona-Pandemie und beispielsweise Software-Updates bei Arztpraxen und Krankenhäusern hatten die Erlöse und auch die Hoffnung bei den Anlegern damals in die Höhe getrieben.
Aufgrund des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Klimas und Lieferkettenproblemen lief das abgelaufene Geschäftsjahr durchwachsen für den Konzern. Der Gewinn unter dem Strich sank von 43 auf 31 Millionen Euro. Die Dividende soll niedriger ausfallen als noch im Vorjahr. Der Vorstand will dem Aufsichtsrat eine Zahlung von 2,86 Euro pro Aktie vorschlagen. Im Vorjahr waren es noch 5,38 Euro gewesen, allerdings inklusive einer Sonderdividende in Höhe von 2,01 Euro.
Eckdaten hatte der Konzern bereits Ende Januar veröffentlicht. Demnach drückten eine wachsende Belegschaft, Abschreibungen und höhere Kosten das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um mehr als ein Viertel auf knapp 47 Millionen. Beim Umsatz erzielte der IT-Sicherheitsdienstleister allerdings einen Rekord: Der fiel nach endgültigen Zahlen sogar noch etwas höher aus und stieg um drei Prozent auf 347 Millionen Euro.
Vornehmlich das vierte Quartal sorgte dabei nochmals für Rückenwind. Hier stieg der Umsatz im Vorjahresvergleich um die Hälfte. Alsterresearch-Analyst Alexander Zienkowicz hatte bei der Vorlage vorläufiger Zahlen erklärt, die Kunden hätten sich unterjährig wegen Budgetunsicherheiten zurückgehalten, die sich dann zum Jahresende aufgelöst haben. Er erwartet, dass die Talsohle nun durchschritten ist.
Secunet liefert unter anderem IT-Produkte für die öffentliche Hand und internationale Organisationen, die in den Hochphasen der Pandemie für eine hohe Nachfrage gesorgt hatten. Auch die Bundeswehr gehört zu den Kunden. Im deutlich kleineren Segment Business Sector finden sich zudem Kunden aus der Privatwirtschaft und dem Gesundheitswesen./knd/nas/mis
Quelle: dpa-Afx