MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse
Die im MDax notierte Knorr-Bremse-Aktie legte im frühen Handel um zuletzt rund 1,6 Prozent zu. Mit Blick auf Aufträge und Umsätze sei es ein guter Jahresstart, schrieb JPMorgan-Analyst Akash Gupta. Sven Weier von der UBS wertete die Zahlen des Herstellers von Bremssystemen als solide. Das Papier hat in diesem Jahr bereits mehr als ein Viertel an Wert gewonnen, damit aber im Wesentlichen nur verlorenen Boden gut gemacht. Auf Sicht von zwölf Monaten tritt der Kurs nahezu auf der Stelle.
Der Konzernumsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 1,91 Milliarden Euro zu, wie der Konzern am Donnerstag in München mitteilte. Der Auftragseingang stieg um rund drei Prozent auf 2,18 Milliarden Euro, obwohl Knorr-Bremse die Preise anhob. Vor allem in Asien und Nordamerika sei die Nachfrage stark ausgefallen.
Das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs etwas schwächer als der Erlös mit plus 5,6 Prozent auf 192 Millionen Euro, die operative Marge lag mit 10,0 Prozent um fast einen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert.
Im Zuggeschäft machte sich der Rückzug aus Russland mit einem Ergebnisrückgang bemerkbar. Aber auch allgemein höhere Kosten trafen die Sparte für Zugbremsen, Türsysteme und Klimaanlagen. In den kommenden Quartalen sollen anziehende Erlöse, das Sparprogramm und der geplante Verkauf von Kiepe Eletric die Marge heben. Das Schienenfahrzeuggeschäft ist bei Knorr der Bereich mit der höheren Profitabilität.
Im Bereich der Nutzfahrzeuge wie Lkw und Busse profitierte Knorr-Bremse von der positiven Entwicklung der Lkw-Produktion in Europa, Nordamerika und China. Produzieren Lkw-Bauer wie Daimler Truck, Traton oder Volvo mehr, spielt das dem Anbieter von Brems- und Steuersystemen aus München in die Karten. Knorr-Bremse konnte vor allem auch die Preise für seien Produkte anheben.
Der Nettogewinn des Konzerns kletterte um 5 Prozent auf 132,5 Millionen Euro. Das Management bestätigte den Ausblick, obwohl Finanzvorstand Markus Weber nach wie vor eine "schwierige Konjunkturlage" konstatierte. Chef Llistosella will sich eigenen Angaben zufolge auch nicht auf den Resultaten der ersten drei Monate ausruhen. "Wir unternehmen alles, um unsere Ergebnisse und unsere Profitabilität zu steigern", sagte er. "Dabei gibt es keine Denkverbote, auch die Trennung von Unternehmensbeteiligungen, die nicht mehr zu unserer Unternehmens- und Profitabilitätsstrategie passen, ist wichtig und richtig." Im Juli will er seine Pläne öffentlich machen./men/tav/stk
Quelle: dpa-Afx