MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse
Das Papier gewann am Vormittag als einer der Favoriten im MDax-Spitze gut neun Prozent auf 52,46 Euro. In diesem Jahr haben die Anleger aber immer noch einen deutlichen Kursverlust von rund 40 Prozent. Vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine notierte die Aktie noch um die 90 Euro.
Jefferies-Analyst Lucas Ferhani bezeichnete die Bestellungen als stark, vor allem dank der Nutzfahrzeugsparte. Die restlichen Zahlen seien wie erwartet ausgefallen. JPMorgan-Experte Akash Gupta zeigte sich erleichtert, dass es keine weiteren negativen Überraschungen gegeben habe. Weitere Preiserhöhungen in der Nutzfahrzeugsparte könnten Rückenwind für das kommende Jahr geben. Der Abwärtstrend bei den Markterwartungen dürfte nun wahrscheinlich zu Ende sein.
Der Auftragseingang zog im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Drittel auf 1,88 Milliarden Euro an, das Auftragsbuch war Ende September mit Bestellungen für 6,9 Milliarden Euro gefüllt. Das ist über ein Drittel mehr als vor einem Jahr.
Knorr-Bremse war in diesem Jahr schweres Fahrwasser geraten, weil die Null-Covid-Strategie in China die Nachfrage von Zugunternehmen und Lkw-Herstellern in der Volksrepublik deutlich hatte schrumpfen lassen. Auch die generell vorherrschenden Lieferschwierigkeiten zogen den Konzern in Mitleidenschaft.
Das hielt auch weiter an. Der Umsatz wuchs in den Monaten Juli bis September im Jahresvergleich dank besserer Geschäfte in Nordamerika und Europa um rund 13 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank dagegen um 6 Prozent auf 200 Millionen Euro. Allerdings verwies das Unternehmen darauf, dass gegenüber dem zweiten Quartal die operative Marge bereits zugelegt habe, dank Verhandlungen mit Lieferanten, Preiserhöhungen und internen Sparmaßnahmen.
Analysten hatten mit Zahlen in dieser Größenordnung gerechnet. Der Nettogewinn ging von 150 auf 147 Millionen Euro leicht zurück. Knorr-Bremse bestätigte den Jahresausblick. Beim Umsatz sollen Ende des Jahres 6,9 bis 7,2 Milliarden Euro in den Büchern stehen, die operative Marge vor Zinsen und Steuern wird zwischen 10,5 und 12,0 Prozent erwartet./men/mis/jha/
Quelle: dpa-Afx