UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Nach einem für die Medienbranche schwierigem Corona-Jahr rechnet der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll den Angaben nach auf 720 bis 780 (2020: 706) Millionen Euro steigen. Die Prognosen des Unternehmens liegen leicht unter den derzeitigen Erwartungen der Experten. Als Dividende für 2020 schlug der Vorstand 49 Cent je Anteil vor, nachdem der Konzern zuletzt die Gewinnbeteiligung für die Aktionäre wegen Corona-Krise gestrichen hatte.
Anleger reagierten enttäuscht auf die Jahresziele. Der Kurs der zuletzt gut gelaufenen Aktie gab in den ersten Handelsminuten rund sechs Prozent ab und lag damit am unteren Ende des MDax
Bereits im Januar hatte der Konzern erste Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2020 bekannt gegeben. So sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Prozent auf etwas mehr als vier Milliarden Euro. Dabei mussten vor allem die Unterhaltungssparte und Produktionsgeschäft bei Erlösen und Gewinn Rückgänge wegstecken.
Ganz anders hingegen entwickelte sich das Dating-Segment der ParshipMeet Group, das auch von der Übernahme der US-amerikanischen Meet Group profitierte. ProSiebenSat.1 hält 53 Prozent an der ParshipMeet Group, der Investor General Atlantic und das Management halten den Rest. Kommendes Jahr könnte die Gruppe an die Börse gehen.
Das bereinigte Ebitda ging um knapp ein Fünftel auf 706 Millionen Euro zurück, auch weil sich das traditionell wichtige vierte Quartal deutlich besser als erwartet entwickelte. Unterm Strich blieben bei dem Konzern aber mit 267 Millionen Euro 35 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor.m
Unterdessen bleibt die Frage offen, was an den Spekulationen am Verkauf der Online-Drogerie Flaconi dran ist. Medienberichten von Mitte Februar zufolge sollen sich mehrere Unternehmen interessiert an dem Parfüm- und Kosmetika-Händler gezeigt haben, darunter der Onlinehändler Zalando
Der italienische Mediaset-Konzern
Quelle: dpa-Afx