MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach dem Rekordumsatz 2021 hat der Softwareanbieter Atoss seine Prognosen für das laufende Jahr und darüber hinaus angehoben - wenn auch nur minimal. Dank einer starken Auftragslage und guten Wachstumsaussichten rechnet der Vorstand mit einem Umsatz von 110 Millionen Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen am Montag in München mitteilte. Zuvor hatte Atoss 106 Millionen angepeilt. Seine Prognose für die Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von "jedenfalls" 25 Prozent wurde bestätigt. Die mittelfristige Prognose hebt der Konzern um je einen Prozentpunkt auf ein jährliches Umsatzplus von 13 bis 17 Prozent bis 2025. An der Börse legten die Atoss-Papiere kräftig zu.

Mit einem Plus von zuletzt elf Prozent kletterte der Kurs auf einen Wert von rund 176 Euro, dem höchsten Stand seit Mitte Januar. Mit dem Anstieg konnte sich das Papier zumindest teilweise von dem Ausverkauf von Technologiewerten im Januar erholen, in dem Atoss-Aktien zeitweise mehr als ein Viertel an Wert verloren hatten. Atoss profitiere weiter von einem Digitalisierungs-Rückstand bei Unternehmen und öffentlichen Stellen, hieß es in der Mitteilung. Die Auftragslage sei "hervorragend". Investitionen werden derweil auch im laufenden Jahr die Profitabilität belasten.

Zusammen mit den angepassten Prognosen stellte das Unternehmen auch vorläufige Geschäftszahlen für das vergangene Geschäftsjahr vor. Demnach steigerte Atoss seinen Umsatz um rund 13 Prozent auf knapp 97 Millionen Euro. Treiber des Wachstums war hier das laut Mitteilung florierende Cloud-Geschäft, das dem Unternehmen die wichtigen wiederkehrenden Umsätze beschert. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 77 Prozent auf 23,5 Millionen Euro. Atoss setzt wie die meisten Softwarefirmen inzwischen auf stetige Umsätze durch Abonnements. Die anfangs so profitablen Lizenzverkäufe gegen Einmalbeitrag verlieren dagegen nach und nach an Bedeutung.

Beim operativen Ergebnis verlangsamte sich das Wachstum hingegen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg 2021 um vier Prozent auf 27,2 Millionen Euro. Hier machen sich die Investitionen in die Produktentwicklung sowie steigende Personalkosten für den Vertrieb im Ausland bemerkbar. Im Vorjahreszeitraum war das Betriebsergebnis noch um 34 Prozent nach oben geschnellt. Die Ebit-Marge sank von 30,4 im Vorjahr auf 28 Prozent. Unter dem Strich verbuchte Atoss einen Gewinn von rund 19 Millionen Euro und damit neun Prozent mehr als im Vorjahr. Als Dividende schlägt der Vorstand um Andreas Obereder 1,82 Euro je Aktie vor, das wären 15 Cent mehr als ein Jahr zuvor. Den Geschäftsbericht für 2021 will Atoss am 11. März vorlegen./jcf/ngu

Quelle: dpa-Afx