ZÜRICH (dpa-AFX) - Gute Geschäfte vor allem in der Vermögensverwaltung haben die Schweizer Großbank UBS
Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten gut an. Die UBS-Aktie legte an der Börse in Zürich um 4,49 Prozent auf 13,95 Schweizer Franken zu und war damit klarer Spitzenreiter im schweizerischen Leitindex SMI. Allerdings hatte das Papier am Vortag fast drei Prozent eingebüßt. Seit dem Jahreswechsel steht nun ein Kursplus von rund elf Prozent zu Buche. Damit wird die Aktie - wie schon seit einiger Zeit - wieder etwas teurer gehandelt als kurz vor dem Corona-Crash an den Börsen im Februar 2020.
Die Entspannung in der Corona-Krise machte sich bei der UBS wie bei anderen Großbanken auch bei der Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle positiv bemerkbar. Das schweizerische Geldhaus löste in diesem Bereich Rückstellungen in Höhe von 80 Millionen Dollar auf, nachdem es dafür im Vorjahreszeitraum noch 272 Millionen Dollar zurückgelegt hatte.
Die Erträge - also die gesamten Einnahmen der Bank - legten um 21 Prozent auf knapp neun Milliarden Dollar zu und übertrafen damit ebenfalls die Erwartungen der Branchenexperten. Alle Geschäftsfelder legten zu, besonders stark aufwärts ging es in der Vermögensverwaltung für reiche Kunden. In diesem Bereich sammelte die UBS netto 25 Milliarden Dollar an gebührengenerierenden frischen Geldern ein.
"Unsere Geschäftsentwicklung nimmt immer mehr an Fahrt auf und unsere strategischen Entscheidungen und Initiativen tragen Früchte", ließ sich UBS-Chef Ralf Hamers in der Mitteilung zitieren. So stiegen die Kosten der Bank im zweiten Quartal lediglich um zehn Prozent und damit weniger als halb so stark wie die Erträge.
Im dritten Quartal rechnet Hamers jedoch mit einer geringeren Aktivität der Kunden - auch wegen der Sommerferien. Dies dürfte auch die Ertragsentwicklung beeinflussen, hieß es.
Zudem sieht die Bankführung weiterhin wirtschaftliche, soziale und geopolitische Spannungen, die die Nachhaltigkeit und Form der wirtschaftlichen Erholung in Frage stellten. Die anhaltenden, lokal begrenzten Ausbrüche von Covid-19-Infektionen, die Verbreitung neuer Virusvarianten und ungleichmäßige Impfraten verstärkten diese Bedenken, hieß es.
Auch sei noch unklar, wie stark und wie lange sich die Pandemie auf die einzelnen Bereiche der Wirtschaft auswirkt. Hinzu komme die Möglichkeit einer steigenden Inflation. Notenbanken könnten darauf mit einer restriktiveren Geldpolitik reagieren./stw/knd/mis
Quelle: dpa-Afx