Die Notübernahme der Credit Suisse zahlte sich für die UBS zuletzt kräftig aus. Doch was sind die weiteren Pläne des Geldhauses? Und wie geht es mit der Aktie weiter?

Am Donnerstag gab es sehr gute Nachrichten für UBS-Aktionäre, denn das Geldhaus präsentierte seine Ergebnisse für das zweite Quartal. Das sind die Ergebnisse:

UBS-Aktie fährt Milliardengewinn ein

Die Schweizer Großbank UBS hat durch die Notübernahme ihrer gescheiterten Rivalin Credit Suisse im zweiten Quartal einen Rekordgewinn erzielt. Da der Kaufpreis für die ehemals zweitgrößte Schweizer Bank deutlich unter dem Buchwert lag, verdiente die UBS unter dem Strich 28,9 Milliarden US-Dollar (26,5 Milliarden Euro), wie sie am Donnerstag in Zürich mitteilte.

Das sind die Pläne der UBS nach der Credit Suisse Übernahme

Außerdem soll die Marke Credit Suisse in den kommenden Jahren komplett verschwinden: Die UBS will das Schweiz-Geschäft der Tochter vollständig in den eigenen Konzern integrieren. Wie viele Arbeitsplätze in diesem Zuge wegfallen, ist weiterhin offen.

UBS-Konzernchef Sergio Ermotti macht damit den bisher weitreichendsten Schritt seit der Notübernahme des kleineren Rivalen Credit Suisse im März. Er sagte:

"Eine vollständige Integration ist für UBS, unsere Anspruchgsgruppen und die Schweizer Wirtschaft die beste Lösung", erklärte Ermotti in der Mitteilung. Politiker und die breite Schweizer Öffentlichkeit hatten auf eine Abspaltung der CS Schweiz etwa über einen Börsengang gehofft, um für Wettbewerb zu sorgen und ein Klumpenrisiko für das kleine Land zu vermeiden.

UBS will Sparmaßnahmen fahren

Vor dem Hintergrund der Unsicherheiten, welche im Zuge des Prozesses der Integration noch lauern hat der deswegen zudem Konzern das Sparziel hochgeschraubt. Bis Ende 2026 will die UBS die Kosten um brutto über zehn Milliarden Dollar drücken. Bisher hatte der weltweit zweitgrößte Vermögensverwalter für reiche Privatkunden über acht Milliarden Dollar angepeilt. 

Die Mitarbeiter sind dabei der größte Kostenblock bei Banken. Zur Jahresmitte beschäftigte der fusionierte Konzern 119.100 Personen, zum Ende des ersten Quartals kamen UBS und CS noch auf insgesamt rund 122.000 Mitarbeiter. Analysten hatten über die Zeit mit einem Abbau von rund 30.000 Stellen gerechnet.

Wie geht es mit der UBS-Aktie weiter?

Operativ lief es dagegen beim Kerngeschäftsmodell der UBS weiter gut, was nicht zuletzt am Ausfall des Konkurrenten Credit Suisse liegt. Auch auf den Aktienkurs wirkt sich diese Entwicklung positiv aus, denn nicht nur heute macht der Titel weitere drei Prozent Boden gut – die Aktie stellt auch ein neues Hoch seit der Finanzkrise 2008 auf.

Vor diesem Hintergrund und einem gut agierenden Management könnte also noch einiges mehr für die UBS-Aktie möglich sein. Auch wenn die Aktie aus rein fundamentaler Sicht mit einem KGV von 24 für 2024 zu teuer scheint.

UBS Group AG (WKN: A12DFH)

Mit Material von Reuters und dpa-afx

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