Die spektakuläre Rettung der Credit Suisse durch die UBS haben viele Anleger noch gut im Gedächtnis. Das sind die weiteren spannenden Pläne der Bank.

Bankenfusion: UBS-Chef Ermotti will auch Schweizer Geschäft der Rivalin integrieren

Die Schweizer Großbank UBS will sich mit der Übernahme des kleineren Konkurrenten Credit Suisse(CS) auch dessen lukratives Schweizer Kerngeschäft unter den Nagel reißen. Wie UBS-Konzernchef Sergio Ermotti am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen sagte, sei eine „vollständige Integration für die UBS, für unsere Anspruchsgruppen und für die Schweizer Wirtschaft die beste Lösung“. An der Börse setzte die UBS-Aktie daraufhin ihren Höhenflug fort und lag rund sieben Prozent im Plus. Seit Ankündigung der Übernahme im Frühjahr hat sie um über 30 Prozent zugelegt.

Die CS Schweiz gilt wegen stabiler und hoher Gewinne als Ertragsperle des übernommenen Konkurrenten. Politiker und Teile der Schweizer Öffentlichkeit hatten allerdings vor Wettbewerbsverzerrungen und -einem enormen Klumpenrisiko für das kleine Land gewarnt und auf eine Abspaltung oder einen Börsengang des Schweizer Geschäfts gehofft. So kommt die neue Bank auf eine Bilanzsumme von 1,7 Billionen Dollar. Auch wenn sie damit unter den europäischen Banken nur auf Platz 8 rangiert, ist es mehr als das Doppelte des Bruttoinlandsprodukts der Schweiz.

Doch Ermotti kommt bei der „komplexesten und größten Bankenfusion der Geschichte“ und der Bewältigung der damit verbundenen Risiken offenbar so gut voran, dass er inzwischen auf Staatsgarantien verzichten kann. Dass verschafft ihm auch gegenüber der Politik neue Spielräume.

Sparkurs verschärft

Am Donnerstag kündigte Ermotti zudem eine Verschärfung des Sparkurses und den Abbau Tausender Stellen an. Waren bei UBS und CS Ende des ersten Quartals noch 122 000 Mitarbeiter beschäftigt, kam die fusionierte Bank zur Jahresmitte noch auf 119 000 Mitarbeiter. Analysten rechnen insgesamt mit Personal-Überkapazitäten von 30 000 Stellen.

Ermotti nannte konkret den Abbau von 3000 Stellen in der Schweiz. Der größte Teil der Kostensenkungen erfolge durch natürliche Fluktuation, Pensionierungen und interne Verschiebungen. Weitergehende konkrete Angaben zum Stellenabbau machte er nicht. Bis Ende 2026 sollen die Kosten insgesamt um über zehn Milliarden Dollar gesenkt werden. Bislang waren als Ziel acht Milliarden Dollar genannt worden.

Die UBS hatte die in Existenznöte geratene Credit Suisse im Frühjahr übernommen und dafür einen Kaufpreis von nur drei Milliarden Franken bezahlt —ein Bruchteil des Buchwerts der CS. Der entsprechende Buch-gewinn aus der Übernahme führte im zweiten Quartal bei der UBS zu einem Rekordgewinn von 28,9 (Vorjahr: 2,1) Milliarden Dollar.

Für das laufende Quartal rechnet die UBS mit einem ausgeglichenen bereinigten Vorsteuerergebnis. Im gesamten zweiten Halbjahr soll dann wieder ein Gewinn anfallen. Bis Ende 2026 strebt die UBS eine Aufwands-Ertrags-Relation von unter 70 (zweites Quartal: 88,9) Prozent an.

Im Zuge der Übernahme soll die 1856 gegründete Credit -Suisse komplett vom Markt verschwinden.

UBS Group AG (WKN: A12DFH)

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