FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag seine Erholungsgewinne weiter ausgebaut. Im frühen Handel stieg das deutsche Börsenbarometer um 0,36 Prozent auf 15 649,33 Punkte. Seit dem Rutsch dicht an die 15 000-Punkte-Marke am Montag hat der Dax damit fast schon wieder vier Prozent hinzugewonnen. Die Wochenbilanz war bereits am Vortag positiv geworden und auch charttechnisch hat sich das Gesamtbild aufgehellt. 2021 ist der Dax bislang um rund 14 Prozent gestiegen.
"Es gab dieses Jahr zwar nicht die große Weihnachtsrally. Aber unmittelbar vor dem Fest gibt es jetzt doch noch Geschenke", konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Die niedrigen Umsätze begünstigen die Kursgewinne zusätzlich."
Der MDax legte am Tag vor Heiligabend um 0,30 Prozent auf 34 725,89 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,26 Prozent auf 4228,15 Punkte.
Marktanalyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda sieht vor allem zwei Gründe, warum sich die Börsen erholen: Bessere Daten zum Wirtschaftswachstum in den USA für das dritte Quartal und insbesondere ermutigende Signale zur Corona-Variante Omikron. Britische Studien untermauerten die Thesen aus Südafrika, denen zufolge Omikron zwar weitaus ansteckender ist als Delta, aber viel seltener ins Krankenhaus führe. Die Finanzmärkte blieben daher wohl "vor einem Ausverkauf zum Jahresende bewahrt", schlussfolgert er.
Bevor am Nachmittag US-Konjunkturdaten den Märkten neue Impulse liefern dürften, stehen zunächst ein paar Einzelwerte im Blick: Im Dax etwa waren die Anteile des Autozulieferers Continental angesichts optimistischer Aussagen zum Schlussquartal Favorit mit plus 1,3 Prozent. Konzernchef Nikolai Setzer stellte in der "Wirtschaftswoche" das Erreichen des oberen Endes der Gewinnmargenprognose in Aussicht. Ein Händler sprach von "einer positiven Überraschung", da die durchschnittliche Analystenschätzung am unteren Ende der Spanne liege. Im SDax profitierten von dieser Nachricht zudem die Aktien der Conti-Tochter Vitesco. Sie nahmen die Index-Spitze mit plus 2,1 Prozent ein.
United-Internet indes zählten mit minus 0,8 Prozent auf 34,69 Euro zu den Schlusslichtern im MDax. Vorstandschef Ralph Dommermuth stockte zwar wie erwartet seinen Anteil an dem Internetprovider auf über 50 Prozent auf, verzichtet aber auf ein zuvor erwogenes freiwilliges Erwerbsangebot für 17 Millionen United-Internet-Aktien zu einem Preis von 35 Euro je Stück. Das kam nicht gut an, auch wenn in der Mitteilung weitere Aktienkäufe von Dommermuth im kommenden Jahr angedeutet wurden.
Um 0,2 Prozent nach oben ging es im Index der mittelgroßen Werte für TAG Immobilien . Der Immobilienkonzern kauft mit Robyg den größten Wohnungsentwickler Polens für umgerechnet etwa 550 Millionen Euro. Der Erwerb dürfte laut Warburg-Analyst Simon Stippig das langfristige Wachstum von TAG in Polen sichern.
Für Home24 , die seit Montag nicht mehr im SDax vertreten sind, ging es um 4,7 Prozent aufwärts, denn der Online-Händler übernimmt die Deko-Handelskette Butlers./ck/jha/
Quelle: dpa-Afx